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  • Mahler Meint
  • Kommentar

Von Lachsen und Bären.

04.03.2021

Die Lachspopulation vor der Halbinsel Kamtschatka im Nordosten Russlands war nahezu aus-gerottet worden. Skrupellose Roggen-Jäger fingen die Lachse, nahmen sie aus, um den wert-vollen Rogen gewinnbringend zu vermarkten und warfen die toten Tiere zurück ins Meer. Die Behörden haben ein Wildhüter-Programm aufgelegt – und das funktioniert. Millionen Lachse, der Kamtschatka-Bär und die Menschen, die fast ausschließlich von der Fischindustrie leben, kommen inzwischen wieder gut miteinander klar. Die Population von Bären und Lachsen ist im Gleichgewicht, satte Bären sind friedliche Gesellen und die Fischindustrie hält sich an die limitierten Fangquoten. Die Kamtschatka ist ein Leuchtturmprojekt für die gebeutelte Natur, für den Erhalt der Artenvielfalt, deren Tag wir gestern begangen haben. Die Natur wieder ins Gleichgewicht bringen – das funktioniert nur dann, wenn das Raubtier Mensch sich an die Regeln hält. Beispiel Lachs: Der Fisch ist lecker und gesund. Der Verzehr steigt seit Jahren stark an. Es sind jede Menge nicht zertifizierte Fische auf dem Markt, um die Nachfrage weltweit zu befriedigen. Ähnlich sieht es mit vielen anderen Speisefischen aus. Überfischung ist an der Tagesordnung, viele Populationen sind im Bestand bedroht. Was wir als Verbraucher tun kön-nen, um dem Artensterben in den Weltmeeren zu begegnen: Selten Fisch essen, und wenn, dann wirklich nur nach den zertifizierten Waren greifen. Es gibt eine sehr gute Möglichkeit, das herauszufinden: das MSC-Siegel steht für garantiert nachhaltige Fischerei. Mit Fisch ver-hält es sich ähnlich wie mit Fleisch: Selten auf den Speiseplan und wenn, dann hochwertige Ware, die dann auch teurer sein darf. Nur so können wir die Natur wieder ins Gleichgewicht bringen.