Veteranentag.
Sie halten für uns den Kopf hin. Ihr Job ist lebensgefährlich. In Afghanistan haben 59 SoldatInnen ihr Leben verloren. Hunderte wurden verletzt, zum Teil schwer. Viele von Ihnen sind schwer traumatisiert in die Heimat zurückgekommen, haben versucht, hier in ihren Familien und Freundeskreisen zurechtzukommen. Längst nicht allen ist das gelungen.
Gestern hat der Bundestag über die Einführung eines Veteranentages diskutiert. Eine Diskus-sion für die Katz, wenn es eine bloße Symbolhandlung ist. Eine gute Idee, wenn damit verbun-den wird, dass SoldatInnen, die verletzt oder traumatisiert aus dem Kampfgebiet zurückkom-men jede erdenklich medizinische und psychologische Hilfe bekommen. Wenn sich intensiv um Hinterbliebene von Gefallenen gekümmert wird.
Veteränus ist der lateinische Ausdruck für altgedienter Soldat. Mit Schrecken denken wir dabei an die Aufmärsche der Nazis, der roten Armee oder der Veteranentage in den USA. Sie sind nichts anderes als nationalistische Muskelspiele. Wer ist der Größte? Zu solchen Volksverdum-mungsfesten sollte es nicht kommen, wenn vor dem Reichstag am 15. Juni der Veteranentag eingeführt werden sollte.
Dankbarkeit, Wertschätzung und Hilfe für solche, die im Einsatz schwer gelitten haben und für ihre Familien, die große Opfer bringen, schon. Kein Heldengedenktag. Ein Feiertag, an dem die gefeiert werden, die für uns den Kopf hinhalten und im schlimmsten Fall mit ihrem Leben für unsere Freiheit bezahlen.