Neuer Wein aus alten Flaschen. Warum ist es so schwer, Wein in Pfandflaschen anzubieten?
Endlich, dachte ich, als ich letztens gelesen habe, dass ein Weingut in Hessen seinen Bio-Weißwein jetzt in Pfandflaschen auf den Markt bringt. Allerdings – und das ist etwas irritierend – in Bierflaschen, also in den braunen Halbliterflaschen. Denn die gibt es ja schon als Pfandflaschen und man bekommt dann eben 8,- Cent zurück. Ich liebe ja Rotwein und schon immer hat es mich gestört, dass ich die grünen oder braunen Weinflaschen nach Genuss dann in die Altglastonne töppern muss. Welche Verschwendung! Noch dazu, als man hören musste, dass durch den Ukraine-Krieg das Glas sehr knapp geworden ist. Nicht nur das Material, man denke nur an die Energie, die aufgebracht werden muss, um Glasflaschen herzustellen. Grund für die Zögerlichkeit ist die Tatsache, dass es schlicht zu viele verschiedene Flaschentypen für Wein gibt, es sind wohl allein in Deutschland 100 Varianten, weltweit etwa 400. Führt dazu, dass 1,1 Milliarden Weinflaschen pro Jahr nach nur einem Gebrauch weggeworfen werden. Schade, schade, denn mehr als 40% der CO²-Emissionen eines Weines gehen auf das Konto der Glasflasche! Die Nachfrage nach Mehrweg wächst stetig. Meine Bitte danach muss allerdings auch nach Österreich und Spanien hallen, denn dort kommen meine Lieblingsweine her.