Music is a Healer.
Am Wochenende haben mich zwei Nachrichten erreicht, die mich an meine Kindheit er-innert haben. Beide hatten mit Musik zu tun. Die erste: mein Enkel Jakob hat sich zum 11. Geburtstag ein Keyboard gewünscht. Am Samstag saß er stundenlang vor dem Instrument und hat begeistert die ersten Melodien darauf gespielt. Die zweite Nachricht: Fräulein Schlenker, meine Klavierlehrerin, ist im Alter von 97 Jahren verstorben. Sie legte großem Wert darauf, Fräulein Schlenker genannt zu werden, für diese Generation war das wichtig. Emanzipiert und forsch war sie allemal. Und sie hat immer, wenn ich gut geübt hatte, die Decke vom schwarzen Flügel gezogen, damit ich darauf spielen konnte.
Das war in den 60iger Jahren. Paul McCartney sagte in einem Interview: „Ja, ich hatte eine Menge schlechter Tage in den 60igern. Eines Nachts hatte ich einen Traum von meiner Mutter. Sie starb, als ich 14 war, also hatte ich wirklich eine ganze Weile nichts von ihr gehört, doch sie zu hören, war sehr gut. Es gab mir Stärke. In meiner dunkelsten Stunde kam Mutter Mary zu mir.“ Paul Mc Cartney schrieb daraufhin den Song Let it be.
„Wenn ich selbst in Not gerate, kommt Mutter Maria zu mir, spricht Worte voller Weisheit – lass es gut sein. Und in meiner größten Düsternis steht sie ganz nah vor mir, spricht Worte voller Weisheit – lass es gut sein. Und wenn in der Nacht auch Wolken ziehen leuch-tet immer noch ein Licht für mich, leuchte doch auch Morgen – lass es gut sein.“
Ja, Musik hat heilende Kraft. Nicht umsonst wird sie auch in der Therapie eingesetzt. Und gerade jetzt in der Corona-Depression ist Musik ein helles Licht in düsteren Tagen. Let it be.