Nach vorne denken.
Eigentlich will ich nicht wieder so durch den Sommer gurken wie letztes Jahr. Da hatten wir jede Menge Urlaub geplant – zwei Menschen im ersten gemeinsamen Ruhestandsjahr. Ein Event nach dem anderen wurde gecancelt, verschoben, abgesagt. Für die Skisaison hatten wir auch schon gebucht – jetzt sitzen wir zu Hause und sehen, wie sich die weiße Pracht in Hochwasser verwandelt. Und nach Österreich können und wollen wir ohnehin gerade nicht.
Wie gesagt – eigentlich hatte ich keine Lust, ins Jahr 2021 zu planen. Um nicht wieder enttäuscht zu werden. Abe wir haben ja noch die Karten für das um ein Jahr verschobene Festspiel auf dem Bodensee – Rigoletto im August. Also haben wir gestern nun doch eine Woche Campingplatz am Bodensee gebucht.
So wie uns geht es sicher vielen. In Izmir werden gerade vier Kreuzfahrtschiffe verschrot-tet. Die Airlines rechnen mit 5-7 Jahren, bis sie wieder auf Vor-Corona Niveau kommen. Und hier setzt das Problem an: Die Klimabilanz begibt sich dank der Corona-bedingten Einschränkungen auf einen leichten Erholungskurs. Das ist zu begrüßen. Das Fernweh der Reisenden und der Arbeitsplatzverlust im Tourismus weltweit sprechen eine andere Sprache: möglichst schnell wieder hochfahren. Vielleicht ist der Umbau auf sanften, nach-haltigen Tourismus, der nicht unbedingt die Fern- Flug- Schiffsreise favorisiert die Lek-tion, die uns die Pandemie gerade lehrt.
Ich hoffe auf jeden Fall darauf, dass es Richtung Ostern wieder losgeht und man überhaupt wieder verreisen kann. Nah oder fern ist gerade nicht so sehr das große Problem – eher ob überhaupt.