Menschen, die uns herausfordern.
Wir machen einen großen Fehler, wenn wir uns nur mit Menschen umgeben, mit denen wir einer Meinung und einer Gesinnung sind. Warum? Wir bringen uns damit um die Möglichkeit, etwas dazu zu lernen. Und dafür ist man nie zu alt.
Ich habe festgestellt, dass Runden, in denen wir zusammensitzen mit Menschen, die unsere Haltung abnicken und unsere Meinung nur bestätigen, sehr schnell langweilen. Angeregte Diskussionen, neues Denken finden nur da statt, wo wir uns nicht von denen abwenden, die durchaus anders ticken als wir. Ich habe zum Beispiel mit Impfskeptikern angeregte Diskussionen gehabt, die mir Aspekte aufgezeigt haben, die ich vorher nicht im Blick hatte.
In Gesprächen mit Vertretern anderer Religionen ist mir aufgefallen, wie viele tolle Facetten des spirituellen Lebens ich zum Beispiel von Buddhisten oder von Vertretern des jüdischen Glaubens lernen kann.
Jüngstes Beispiel: eine Freundin erzählte, wie begeistert die katholischen Sternsinger unterwegs sind und wieviel Empathie Kinder mit anderen Kindern in fernen Ländern entwickeln, denen der Erlös der Aktionen zugutekommen. Ich sagte: schade, dass wir diese Tradition in unserer Kirche nicht haben.
Was ich damit sagen will: Wer sich nur in seinem Denken bestätigt sehen möchte, bleibt beschränkt und letztlich verdummt er. Sie natürlich auch. Menschen, die wie Kinder neugierig und mit wachen Augen und Sinnen durch die Welt gehen, werden lebenslang Lernende bleiben und Ihren Horizont jeden Tag ein Stückchen weiten. Das ist Lebensqualität, die ich auf keinen Fall missen möchte! Bleiben sie offen und neugierig.