Klimaanlagen in Dubai laufen auf Hochtouren.
Die Hälfte der 70.000 (in Worten Siebzigtausend) Delegierten auf der Weltklimakonferenz COP28 hat Schnupfen. Extrem runtergekühlte Konferenzsäle drinnen (Welche Bilanz haben die Dinger eigentlich?) und die heiße Wüste draußen sind ein Happening für Erreger aller Art. Angereist waren die meisten mit dem Flieger. Co2 Bilanz? Was ist das überhaupt? Eine ganz tolle Idee war es auch, ausgerechnet in einem Golf-Staat über die Abkehr von fossilen Energieträgern zu beraten. Genauso gut hätte man einen Vegetarier-Kongress im Schlachthof absolvieren können.
Am Ende hat sich die Staatengemeinschaft auf eine "Abkehr von fossilen Energien" geeinigt.
Damit kommt der von mehr als 100 Staaten – darunter Deutschland und die USA - geforderte klare Ausstieg ("Phase out") aus den fossilen Energien in dem Abschlusstext nicht vor. Außerdem strebt der Beschluss eine Verdreifachung der weltweiten Kapazitäten an erneuerbaren Energien bis 2030 und eine Verdopplung der Energieeffizienz im gleichen Zeitraum an.
Ein Erfolg war Dubai nicht. Aber: "Zum ersten Mal nach 30 Jahren könnten wir jetzt den Anfang vom Ende der fossilen Energieträger erreichen". Auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock ist glücklich mit der Einigung. "Wir haben gezeigt, dass wir den Weg gemeinsam gehen können, wenn wir uns zusammenschließen."
Wenn 200 Staaten mit einander verhandeln, gibt es selten wirklich große Würfe. Deshalb hat auch die Abschlusserklärung der COP 28 ihre Schwächen. "Selbst wenn die vorliegenden Bestimmungen vollständig umgesetzt würden, wären Millionen Menschen im globalen Süden immer noch mit Überschwemmungen, Bränden und Hungersnöten konfrontiert und stünden am Rande einer Klimakatastrophe", sagt Sven Harmeling, Klimapolitischer Leiter von CARE International.
Und: "Es fehlt die Erklärung, wann dieser Übergang zu Ende geht. Für Länder, wie die kleinen Inselstaaten, die sich schon jetzt in ihrer Existenz bedroht sehen, ist das sicherlich zu wenig".
Und weiter: Was in diesem Beschluss fehlt, sind konkrete Zahlen. "Man hätte ja sagen können, bis 2030 reduzieren wir die fossilen Energien um X Prozent und bis 2050 dann noch einmal mehr". Aber daran haben vor allem China, Indien und die erdölfördernden Länder kein Interesse.