00:00
02:06
  • Mahler Meint
  • Kommentar

Island in the Sun.

26.04.2023

Auch wenn sich viele Songs des King of Calypso nach Island in the Sun anhören, ein Zucker-schlecken war das Leben von Harold George Bellanfanti Jr. Gewiss nicht. Aufgewachsen in Harlem, New York City war sein Leben geprägt von Gewalt und Drogen. Ein prügelnder Vater, Kleinkriminalität, Gangs im Schwarzen-Ghetto – das war seine Welt.

Aber als Harry Belafonte hat er sich aus dem Sumpf herausgekämpft. Zunächst als Schauspie-ler, dann als Sänger und Entertainer. Millionen Seller wie der Banana-Boat-song und Island in the Sun machten ihn weltberühmt.

Seine Bestimmung fand Harry Belafonte in der Bürgerrechtsbewegung des schwarzen Baptis-ten-Pastors Martin Luther King jr. Er war dabei beim Marsch auf Washington, kämpfte Seite an Seite mit King und Robert Kennedy für Gleichberechtigung, Gewaltfreiheit und ein Ende des Vietnamkrieges. Mit George W. Bush legte sich Belafonte wegen des Golf-Krieges an. Zu Beginn der 1980er Jahre wandte sich Belafonte an Lionel Richie, Michael Jackson und Quincy Jones mit der Idee, eine Benefizsingle für die hungernde Bevölkerung in Afrika aufzunehmen. Daraus wurde das Projekt „USA for Africa“. In einer Session mit anderen bekannten Musikern entstand We Are the World, das sich millionenfach verkaufte.

Belafonte führte den Calypso in die Pop-Musik ein. Aber seine Wahre Bestimmung war der Kampf für eine bessere Welt. Er nutzte seine Popularität, um sich in die Bewegung um Martin Luther King einzureihen und dort zu bleiben bis zum Ende seines Lebens. „Meine Berühmtheit verpflichtet mich, für soziale Gerechtigkeit und - viel wichtiger - für den Frieden zu kämpfen,“ sagte er. Und: „Die schlimmste Krankheit unserer Zeit ist Gier. Nicht AIDS; Ebola oder Hunger, sondern Gier.“

Harry Belafonte ist nach einem spannenden und für viele gewinnbringenden Leben gestern im Alter von 96 Jahren in Manhattan gestorben. Ein großer Kämpfer für Gewaltfreiheit, Frieden und Gerechtigkeit ist von uns gegangen. Er hat uns viel gegeben. Danke, Harry Belafonte.