Influencer Marketing macht Kinder krank.
Kinder und Jugendliche holen sich ihre Informationen zunehmend via Instagram, You Tube oder TikTok. Das wissen natürlich die Unternehmen der Nahrungsmittelbranche auch und werben über Influencer-Stars für ihre ungesunden Produkte. Foodwatch hat das Influencer- Marketing untersucht stellt fest: „Mit gesunder Ernährung können Unternehmen und In-fluencer leider deutlicher weniger verdienen als mit ungesunden Produkten. Ein klarer öko-nomischer Fehlanreiz“. Und der bereitet Ärzten große Sorgen: „Die Ernährungsweise, die im Kindesalter erlernt wird, hat sehr weitreichende Auswirkungen auf Körperfunktionen, Leis-tungsfähigkeit, die lebenslange Gesundheit und Krankheitsrisiken“, erklärte Professor Bert-hold Koletzko, Vorsitzender der Stiftung Kindergesundheit, am Dienstag in Berlin.
Eltern stehen dem Phänomen Influencer-Marketing meist ohnmächtig gegenüber. Bei den Kindern genießen die Stars der Szene eine hohe Glaubwürdigkeit. Die Kids sind hip, schlank, und gesund, wenn sie Softdrinks, Schokolade, Torten oder Fast Food als Glücklichmacher an-preisen. Damit sabotieren die Unternehmen die Bemühungen vieler Eltern, ihre Kinder für eine gesunde Ernährung zu begeistern.
Vom Gesetzgeber werden sie allerdings alleingelassen. Bundesernährungsministerin Julia Glöckner belässt es bei einem Appell für freiwilligen Verzicht an die Adresse des Zentralver-band der deutschen Werbewirtschaft. Ein Verbot von an Kinder gerichteter Werbung für un-gesunde Produkte, in vielen Ländern bereits Standard, ist in Deutschland nicht in Sicht.