Volksvertreter - Volksverräter.
Der Unmut über die Corona-Politik treibt den radikalen Gruppierungen frustrierte Wähler in die Arme. Am kommenden Sonntag sind Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rhein-land-Pfalz. Spätestens dann wird man das Desaster in Prozentzahlen ablesen können, das die CDU/CSU Politiker Nüßlein und Löbel angerichtet haben. Vielleicht wissen wir dann auch, dass die beiden nur die sprichwörtliche Spitze eines Eisbergs sind.
Es ist schlicht unerträglich, dass Volksvertreter, die finanziell bis zum St. Nimmerleinstag ab-gesichert sind, sich auf Kosten derer bereichern, die gerade unter dem Lockdown ächzen und um ihre Existenz bangen müssen. Das ist schamlos, schäbig und schadet der Demokratie. Na-türlich sind die persönlichen Konsequenzen von den betroffenen Politikern zu ziehen. Die po-litische Konsequenz kann nur Transparenz heißen – sprich ein transparentes Lobbyregister, das jetzt endlich verabschiedet werden muss. In der CDU/CSU herrscht helle Panik. Die C-Par-teien, die immer bürgerliche Moral zu vertreten versuchten, müssen jetzt endlich glaubhaft etwas tun, um den Vorwurf der Käuflichkeit zu entkräften. Sie haben nicht ein paar schwarze Schafe in ihren Reihen, zu denen auch der CDU-Musterknabe Philipp Amthor gehört, die Uni-onsparteien haben ein Haltungsproblem. In die illustre Reihe, angeführt von Franz-Josef Strauß mit der Amigo-Affäre, reiht sich jetzt ausgerechnet auch noch Gesundheitsminister Jens Spahn ein, der eine Reihe peinlicher Fragen rund um die milliardenschwere Beschaffung von Masken beantworten muss. Denn ein CDU-naher Unternehmer kam dabei besonders schnell zum Zug.