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  • Mahler Meint
  • Kommentar

Freunde sollte man nicht beleidigen.

05.04.2022

Man sollte Menschen nicht nach Sympathie oder Antipathie beurteilen, ich weiß. Aber ich kann es dennoch nicht verhehlen, dass mir der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, unsympathisch ist. Nicht, dass der junge Mann mit seinen 47 Jahren für einen Diplomaten recht jung ist, stört mich. Dass er unglaublich altklug und belehrend daherkommt, ist mir in jeder Talkshow, in der ich ihn gesehen habe, sauer aufgestoßen. Wie er auf die Bundesregierung eindrischt, sucht schon seinesgleichen. Nicht zu vergessen: er ist Botschafter in einem Land, dass so gut wie alles tut was möglich ist, um der Ukraine beizustehen. Aber gebets-mühlenartig wiederholt Melnyk, dass das zu wenig – ja eigentlich Garnichts sei.

Die jüngsten Attacken, die er gegen unseren Präsidenten Frank-Walter Steinmeier fährt, schlagen dem Fass den Boden aus. Er wirft ihm vor, Beziehungen zu Russland zu pflegen. Was um alles in der Welt soll man sonst tun, um einen Aggressor freundlich aufzufordern, mit seinen Untaten aufzuhören? Das Gespräch beenden und nur noch die Waffen sprechen zu lassen? Melnyk sagt, er hätte Steinmeier nicht geglaubt, als dieser in seiner Rede zur Widerwahl zum Präsidenten deutlich wie nie mit Putin abgerechnet habe. „Zu uns Ukrainern hat er keinen Bezug. Er weiß nicht, was er mit uns anfangen soll“, sagt der stets arrogant auftretende Ukraine-Staatsvertreter. Und: „Feingefühl ist für Steinmeier ein Fremdwort, zumindest in Bezug auf die Ukraine.“ Wer hier kein Feingefühl hat, ist wohl sonnenklar. Präsident Selenskyi täte gut daran, Melnyk abzuziehen, bevor der weiter einen freundlich gesonnen, hilfsbereiten Staat weiter mit Dreck abschmeißen kann. Geht man so mit Freunden um?