Der Süden Europas wird unbewohnbar.
Laura liebt Pasquale. Laura ist unsere Enkeltochter. Pasquale kommt aus Palermo. Er ist schon einige Jahre in Stuttgart, hat bei der Mercedes-Edelschmiede AMG einen Job bekommen. Jetzt hat er Francesco, seinen älteren Bruder, nachgeholt. Francesco hat einige Jahre länger im Glut-ofen Sizilien ausgehalten. Er arbeitete als Briefträger, bis es einfach nicht mehr ging. In den letzten Sommern Spitzenwerte bis 50 Grad.
In Sizilien geht derzeit das Wasser aus. Die Stauseen sind leer, das Vieh darbt, die Olivenbäume drohen abzusterben.
Was uns hierzulande am meisten interessiert, ist, ob man in Griechenland, Spanien, Süditalien weiter Urlaub machen kann. Die massiven Feuer – derzeit so schlimm wie nie in Marathon und in den Vororten von Athen – sprechen ja auch dagegen. Aber, mal ganz ehrlich – das sind Luxusprobleme. Für uns gibt es noch genügend Regionen, wohin man sein Wohnmobil steuern kann.
Für die Einheimischen hingegen sieht die Zukunft finster aus. Immer mehr Klimaflüchtlinge machen sich auf den Weg in den Norden – wie Pasquale und Francesco. Ihre Eltern, die einen Laden in Palermo betreiben, haben sie zurückgelassen.
Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden weite Teile Südeuropas unbewohnbar werden. Mit fatalen Auswirkungen. Nicht nur für den Tourismus, sondern für das Leben dort insgesamt.
Normalerweise nimmt das Mittelmehr CO2 auf. Bei den jetzigen Temperaturen kann sich das umkehren: Das Meer stößt mehr CO2 aus als es aufnimmt.
Nur massive Maßnahmen zum Einfrieren der Temperaturen und hin zu einer Umkehr der Wär-mentwicklung können die Anrainerstaaten des Mittelmeers noch retten. Es ist 5 nach 12.