Gewalt gegen Rettungsdienste und Ärzte.
Meine erste Erfahrung mit Gewalt im Krankenhaus machte ich mit knapp 16 Jahren in der Uni-Klinik in Köln. Ich lag neben einem Rocker im 2 Bett Zimmer. Als die Schwester das Essen brachte, sagte dieser: „Wenn meine Mutter mir so einen Fraß vorsetzen würde, würde ich sie umbringen“ und er drückte den Teller mit dem heißen Essen der Pflegekraft ins Gesicht.
Der Stationsarzt kam sofort und verwies den Rocker des Hauses – auf eigene Verantwortung.
Die Gewalt gegen Ärzte nimmt weiter zu. Vorsätzliche leichte Körperverletzungen, Beschimp-fungen und Beleidigungen sind inzwischen an der Tagesordnung.
Ein häufiger Grund: Die PatientInnen informieren sich im Internet und sagen dem Arzt, der Ärztin, was sie ihnen verschreiben müssen. Kommen diese der Aufforderung nicht nach, ernten sie verbale oder gar körperliche Aggression.
Als ich vor 20 Jahren Pressesprecher in einem großen Klinikum in Berlin war, habe ich es erlebt, dass das Personal in der Notaufnahme Selbstverteidigungskurse absolvieren mussten, um sich gegen übergriffige, oft betrunkene Hilfesuchende wehren zu können.
Von Rettungsdiensten hört man immer häufiger solche Geschichten.
Nun kann man das beklagen, dass ausgerechnet die, die helfen wollen, angegriffen werden. Dabei darf es aber nicht bleiben. Solches Verhalten muss harte Konsequenzen haben. Praxisverweis und Hausverbot, notfalls von der Polizei durchgesetzt, ist noch das mindeste. Hierfür müssen die gesetzlichen Grundlagen geschaffen und auch verschärft werden. Sonst wird das Praxissterben – auch aus diesen Gründen – ungebremst weitergehen.