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  • Mahler Meint
  • Kommentar

Blut trinken und Menschenfleisch essen?

06.04.2023

Heute ist der so genannte Gründonnerstag. ChristInnen in aller Welt denken an den Tag, an dem Jesus mit seinen Freundinnen und Freunden das letzte Mal gegessen hat, bevor er am Tag darauf ans Kreuz geschlagen wurde. Dabei hat er auch die Eucharestie, die gute Gabe ein-gesetzt. Er tat das mit den Worten: Dies ist mein Blut, das für euch vergossen wird. Und: das ist mein Leib, der für Euch gebrochen wird. Wer von diesem Kelch trinkt und von diesem Brot esst...

Ja, zugegeben, das klingt schauerlich. Und hat in Zeiten der Christenverfolgung der ersten Jahr-hunderte den Jesus-Fans den Vorwurf eingebracht, sie würden Kinder schlachten und von ih-rem Fleisch essen und das Blut trinken.

Das ist natürlich Nonsens. Allerdings lehrt die römisch-katholische Kirche tatsächlich, dass die Oplade und der Wein dann, wenn in der Messe das Glöckchen erklingt, sich tatsächlich wan-delt in Fleisch und Blut Christi.

Ich persönlich halte das für total überzogen. Symbolik ist gut, aber darf das Bild nicht über-spannen.

Für mich ist das Abendmahl eine Erinnerung daran, dass Jesus gerne mit seinen Freundinnen und Freunden zusammenbleiben will – auch über seinen Tod hinaus. Und für mich ist es auch eine Illustration des Bibelwortes: Schmeckt und sehet, wie freundlich Gott ist. Seine Liebe und seine Zuwendung mit allen Sinnen erfahren – das ist es, worauf ich mich immer wieder freue. Und heute Abend ganz besonders – wenn wir in unserer Kirchengemeinde zusammen essen und die Eucharestie feiern. In der Nacht vor Jesu Tod.