00:00
01:35
  • Mahler Meint
  • Kommentar

Zukunftsangst.

27.07.2023

Endlich haben wir wieder einmal Zeit füreinander, meine Schwester, mein Schwager, meine Frau und ich. Leckeres Essen, ein gutes Glas Wein. Wir reden über die persönlichen Sorgen und Probleme, die Gesundheit, die Kinder, die Enkel. Und dann mischt sich ein Gespenst ins Gespräch. Es heißt Zukunftsangst. Wie soll das alles werden? Die Inflation, die steigenden Lebenshaltungskosten, die zunehmende Gewalt, die brennenden Mittelmeerländer, der bedrohlich werdende Wassermangel.

Wir könnten sagen: Vielleicht reicht es ja noch für uns, wir haben unser Leben gelebt. Aber wir haben Kinder in die Welt gesetzt und fühlen uns natürlich dafür verantwortlich, dass auch sie Lebensraum haben. Das Schlimmste, was uns passieren könnte wäre, die allgemeine Weltuntergangsstimmung zu übernehmen. Wir haben keine letztgültigen Antworten. Wir glauben auch nicht, die Welt retten zu können.

Wir können nur das tun, was in unserer Macht steht. Den Alltag ökologisch und nachhaltig organisieren. Uns politisch einmischen und laut werden, wenn die Dinge in die falsche Richtung laufen. Solidarisch werden und bleiben mit allen Menschen und der ganzen Schöpfung. Was das im Einzelnen heißt, muss jeden Tag durchdekliniert werden. Und das ist mühsam.

Noch mühsamer ist es, gleichgültig zu werden und in einen Fatalismus zu verfallen. Das hilft keinem und tut unserer Seele nicht gut. Und wie soll man bei dem allem auch noch genussfähig bleiben? Carpe Diem – pflücke den Tag. Kümmere Dich um Morgen aber gehe nicht in vorausschauenden Sorgen unter. Das lähmt und hilft niemandem.