Trump holt sich einen Feind ins Team.
J.D. Vance ist bisher nicht groß aufgefallen. Bis ihn Donald Trump zu seinem Vize erklärt hat im Rennen um das weiße Haus. Da begannen die Journalisten natürlich zu stöbern und durch-leuchteten alles, was James David in seinem bisherigen Leben so abgesondert hat. Dass er gegen die Demokraten hetzt, ist nicht weiter verwunderlich. Die USA würden von kinderlosen Katzenfrauen regiert, meint der neue Kronprinz, diese seien unzufrieden mit ihrem Leben und wollten den Rest des Landes genauso unzufrieden machen. Klar, er meinte die Kandidatin der Demokraten, Kamela Harris. So weit so plump.
Allerdings hat Vance in der Vergangenheit auch gegen seinen Chef gründlich ausgeteilt. 2015 gestand Vance, dass er Trump für einen schlechten Menschen halte – für eine moralisch verwerfliche Person. Und er gestand, dass er die Polizei hasst. Zudem sind Mails an eine Trans-Person aufgetaucht, in der der angebliche Saubermann Vance seine Sympathie für Transgender bekundet. Trump merkte bald, dass sein frisch gekürter Running Mate seinen Erfolg bei der Wahl gefährden könnte und dachte kurzfristig an einen Austausch.
Aber er braucht J.D. Vance dringend. Der schafft Verbindungen zum Beispiel zu einem Netzwerk mächtiger Investoren um den in Frankfurt am Main geborenen Milliardär Peter Thiel. Auch David Sacks und Elon Musk sind in diesem Netzwerk mehr oder weniger zuhause.
Der Wahlkampf in den USA ist eine einzige Schlammschlacht auf dem Feld der Milliardäre. Politik ist käuflich, Moral ist biegsam und am Ende gewinnt der oder die, die am meisten Make America great again hinter sich versammeln konnte. Demokratie? Alles, aber nicht das.