Seid langsam zum Zorn.
Dieser Saisonausklang war traumhaft. 8 Tage Sonne pur und guter Schnee. Dazu eine Gruppe von 11 Menschen, die sich super verstanden. Eines Abends kommt Renate entrüstet vom Berg herunter. Da hat doch einfach jemand meine neuen Skistöcke geklaut und seine alten stehen lassen, während ich nur kurz auf der Toilette war. Das Problem: die Stöcke hatten verschiedene Handschuh-Clicksysteme, so dass Renate mit den anderen Stöcken nicht richtig fahren konnte. Den ganzen Abend zerbricht sich die Gruppe den Kopf, wie so etwas möglich ist. Dass einfach ein böser Mensch Skistöcke klaut und abhaut. Am nächsten Morgen packt meine Frau an der Talstation ihre Ausrüstung aus dem Kofferraum aus. „Wo sind meine Stöcke?“ fragt sie entrüstet. Die, die im Auto waren sind erst fremd – aber dann dämmert es uns: es sind die von Renate. Des Rätsels Lösung: beim Umpacken von einem Kofferraum in einen anderen hat sie schlicht die Stöcke verwechselt.
Und was lernen wir daraus: Man sollte nicht vorschnell andere Menschen verurteilen. Erst recherchieren, nachdenken, alle Möglichkeiten ausloten. Wir sind alle zusammen ein bisschen beschämt. Und machen uns Gedanken darüber, wie oft uns das passiert. Ein vorschnelles Ur-teil, ohne die Fakten zu kennen. Wir diskutieren das an einem aktuellen Fall, wo manche einen Menschen verurteilt haben, ohne die Fakten zu kennen. Aufgrund von Ahnungen und Vermutungen sollten wir niemals ein Urteil fällen. Was man von Skistöcken so alles lernen kann ...