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Lokalpatriotismus.

30.05.2023

Seit ich die Bundesliga verfolge, war es noch nie so spannend wie in dieser Saison. Die Bayern haben es doch noch geschafft, Dortmund ist am Boden, Schalke auch. Und mein VfB darf wieder mal in die Relegation. Seit ich in Hamburg studiert habe, und das ist wirklich lange her, habe ich mit einem meiner Kommilitonen, glühender HSV-Fan bis heute, das Thema VfB-HSV am Laufen.

Also: es macht Spaß, Fan zu sein. Gerade wenn es spannend ist. Ich frage mich allerdings in letzter Zeit verstärkt, was am Lokalpatriotismus eigentlich noch gerechtfertigt ist. Kader VfB:

12 Deutsche, 2 gelernte Stuttgarter, 18 Ausländer, die mit Stuttgart nix zu tun haben.

Kader Bayern München: 6 Deutsche, 21 Ausländer, mit großem Radius könnte man Thomas Müller als Münchner bezeichnen.

In einer Zeit, in der mehr denn je die Kohle den Fußball dominiert, kann man außer im Amateurbereich eigentlich nicht mehr von Vereinsmannschaften einer Stadt sprechen. Die einzigen Events, die noch was mit Patriotismus zu tun haben, sind eigentlich Welt- und Europa-meisterschaften.

Gerade deshalb hätte es mich gefreut, wenn die arroganten reichen Mia-san-Mia Bayern es diese Saison dreimal verkackt hätten. Ich trauere in schwarz gelb. Mensch BVB, so nah dran – und jetzt im Tal der Tränen.