Jahresaufgabe 2024: Die Demokratie retten.
Für mich ist die Schicksalsfrage für 2024 weltweit und innenpolitisch klar: Wie können wir die demokratischen Kräfte stärken und die Radikalen wirksam zurückdrängen?
Was die AfD betrifft, spricht sich Petra Pau von der Linken klar gegen ein Parteienverbot aus. Das würde die radikalen Kräfte eher stärken und den „jetzt erst recht“-Effekt provozieren. Atze Schröder meint, man müsse die AfD lächerlich machen. Auch das halte ich für keine gute Idee, weil einfach Trotz und weitere Radikalisierung das Ergebnis wäre.
Ich meine, es muss im Jahr 2024 die Aufgabe für alle Demokratinnen und Demokraten sein, in die Offensive zu gehen. Nicht „gegen“ die AfD zu sein, sondern positive Beispiele zu leben, wie man im Rahmen der Solidarität und Mitmenschlichkeit die Leute abholen kann, die sich von der Politik abgehängt fühlen. Gleichzeitig sollte der Dialog mit den potentiellen WählerInnen der Rechtsradikalen gesucht werden, um ihnen klarzumachen, wen sie da wählen und was das Ergebnis wäre.
2024 wird unter anderem in Sachsen, Thüringen und Brandenburg gewählt. In diesen drei Bundesländern liegt die AfD vorne.
Meine Physiotherapeutin kommt aus Halberstadt. „Wenn ich noch dort leben würde, würde ich auch die AfD wählen“, sagt sie und beschreibt das Dilemma der Menschen in Sachen Arbeitslosigkeit und Asylpolitik. Wir kommen ins Gespräch. Nicht Hetze, sondern Argumente. Positive Beispiele gelebter Demokratie. Solche Gespräche müssen wir vermehrt führen und positive Beispiele leben, um unsere Demokratie attraktiv zu machen und sie letztlich zu retten.