Im Taxi mit Madeleine.
Mindestens drei Berufe gibt es, da sind die Ausübenden neben ihrer Profession auch Seelsor-ger. Die, die Haare schneiden, die, die hinter der Bar stehen und die, die Taxis fahren.
Beweis gefällig? Ein wunderbarer neuer französischer Kinofilm mit dem Titel „Im Taxi mit Ma-deleine“.
Die Handlung und schnell erzählt: Ein frustrierter Pariser Taxifahrer bekommt eine Fahrt zugeteilt, auf der er eine alte Dame kreuz und quer durch Paris kutschieren darf. Dier 92jährige ist auf dem Weg ins Altenheim, ihre letzte Station. Immer neue Umwege fallen ihr ein, um das Gespräch mit dem Taxifahrer auszukosten.
Madeleine erzählt ihre Lebensgeschichte, die in Rückblenden beeindruckend bebildert wird. Charles bringt die missliche finanzielle Situation seiner kleinen Familie ins Gespräch. Und die beiden kommen sich immer näher, bis sie schließlich in einem Pariser Lokal ausgiebig essen und Charles Madeleine Stunden zu spät im Altenheim abliefert.
Der französische Kinofilm von Christian Cairon beeindruckt durch seine Schlichtheit und seine Tiefe. Die Lebensklugheit von Madeline verändert das Mindsetting des negativen, schlechtge-launten Charles. Sie verabschieden sich als Freund und Freundin.
Der Film hat auch noch einen überraschenden Schluss, der hier aber nicht verraten werden soll.
Nichts interessiert einen Menschen mehr als ein Mensch. Diese alte Journalistenwahrheit wird in diesem Film eindrucksvoll bewiesen. „Im Taxi mit Madeleine“ – unbedingt ansehen.