Haben Sie eine Smartwatch?
Viele Jahre habe ich mich gewehrt. Jetzt habe ich doch eine. Eine Smartwatch. Auf dem Fahrrad navigieren, ohne auf das iphone zu gucken – genial. JA, es stimmt: Digitale Technologien, wie Smartphones und jetzt auch Smartwatches sind aus unserem Leben nicht wegzudenken. Und mal ehrlich, sie erleichtern uns den Alltag in vielerlei Hinsicht. Andererseits sind sie eine maßgebliche Ursache für den zunehmenden Selbstoptimierungswahn.
Dein Smartphone versorgt dich mit Informationen, Nachrichten und Erinnerungen zu allem, was in deinem Alltag ansteht. Es gibt für jeden Optimierungsbedarf die passende App die dir hilft an dir selbst zu arbeiten oder besonders produktiv zu sein. Zusätzliche Gadgets wie Smartwatches sind in der Lage deinen Schlafrhythmus, Kalorienverbrauch, gegangene Schritte und vieles mehr aufzuzeichnen. Diese Daten bekommst du dann in optimierter Form als ansprechende Diagramme präsentiert und wirst daran erinnert doch mal wieder früher ins Bett zu gehen oder mehr Sport zu machen. Außerdem kann man die Daten häufig mit anderen teilen, was den Druck und Konkurrenzdenken zusätzlich steigern kann.
Es gibt nur ein Problem: Diese Dinger denken nur an Dich, nicht an die anderen. Deshalb sind sie, wenn man nicht aufpasst, zwar Selbstoptimierungsweltmeister, aber auch Empathie- und Gemeinschaftskiller. Lohnt sich, einen Moment darüber nachzudenken. Nicht der Besitz, son-dern die Nutzung ist das Problem.