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Greenwashing.

20.07.2023

Mit einem guten Gefühl gingen die KundenInnen aus der Drogeriemarktkette dm nach Hause. Der Umwelt nicht geschadet, im Gegenteil: der Umwelt etwas Gutes getan. Gummibärchen, Hundefutter, Anti-Schuppen-Shampoo oder Trinkjoghurt – alles klimaneutral.

Wer zu den Füchsen Berlin Handballgucken geht, glaubte bisher, dass der Name Füchse per se für Umwelt steht. Wir haben unsere Mission gerade begonnen, nachhaltig und CO2 neutral.

Ob Lavazza, Beiersorf, Total-Energie oder – Treppenwitz des Jahrhunderts – die Fußball-WM in Katar – alles angeblich klimaneutral.

Alles Schwindel. Sagt die deutsche Umwelthilfe. Sie bemängelt fehlende Angaben hinter den Hochglanzprospekten und die Untauglichkeit verschiedener Klimaschutzprojekte, die als Kom-pensation angegeben werden. Ein herausragendes Beispiel der Unverfrorenheit der Großkon-zerne: Total-Energie versprach CO2 kompensiertes Heizöl. Das Landgericht Düsseldorf urteilte nach Recherchen der DHU, dass das Projekt in Peru, bei dem 400 Familien beim nachhaltigen Paranussanbau im Regenwald unterstützt werden sollten, weitgehend im Dunkeln blieb. Ob es überhaupt existiert, ist mehr als fraglich.

Die Verbraucher sollten endlich mit verlässlichen, europaweiten Umweltsigeln informiert werden. Sie werden ständig getäuscht – ihr Gewissen wird arglistig getäuscht. Greenwashing heißt das im neudeutschen Wording.