Fleischlos glücklich.
Ohne Verzicht kein Genuss. Um richtig genießen zu können, muss ich auch Entbehrungen an-nehmen. Nun habe ich das noch nie in meinem Leben erleiden müssen. Was also tun? Exerzitien. Übungen. Training.
Das Wort Carneval kommt aus dem lateinischen. Carne ist das Fleisch und levare bedeutet wegnehmen. Der Carneval läutet die fleischlose Zeit ein. Die Fast-Nacht ist die Nacht vor dem Fasten.
Heute und Morgen geht’s ab. Kräftig und ausgelassen. Und am Aschermittwoch ist alles vor-bei. 40 Tage soll Jesus Christus in der Wüste verbracht haben. Allen Versuchungen ausgesetzt. Alles hätte er haben können, wenn er seine Seele dem Teufel verkauft hätte.
Hat er aber nicht. Er hat sich stattdessen in seiner Resilienz gestärkt. Für die gewaltigen Auf-gaben, die vor ihm lagen.
Ich habe es erlebt: durch Fasten wird nicht nur der Bauch dünner, die Birne wird auch frei, Klare Gedanken, Einsichten, Wegführungen – das geschieht nicht mit vollgefressenem Bauch und müdem Hirn.
Darum: Fleischlose Zeit ab Mittwoch. Kein Alkohol, der mir das Hirn vernebelt. Keine Geister, die mir Angst machen. 7 Wochen ohne Verzagtheit. Damit ich an Ostern weiß, wie mein neues Leben aussieht, zu dem ich auferstehe. Aber jetzt lasse ich es heute und Morgen noch so richtig krachen.