Elon Musk – der Influencer.
Erfolgreiche Menschen werden gerne zu Gurus, Göttern oder zumindest zu Propheten hochstilisiert. Der Erfolg scheint ihnen immer recht zu geben. Einer der Überflieger ist zweifellos Tesla-Chef Elon Musk. Was er twittert ist für seine knapp 42 Millionen Follo-wer das reine Evangelium. Und dem folgt man dann auch. Manchmal führt das aber auch auf verworrenen Pfaden in den digitalen Dschungel. Krasses Beispiel: Elon Musk zwit-scherte von einer Woche, dass er den Messengerdienst Signal empfiehlt. Grund: WhatsApp hatte seine Nutzungsbedingungen geändert. Die Musk-Jünger hörten die Sig-nale von Guru Musk und kauften massenweise Signal-Aktien. Der Kurs schoss von 60 Cent innerhalb von drei Tagen auf 7 Dollar 19 in die Höhe, ein Anstieg von 1100 Prozent. Der Haken an der Sache: der Messenger-Dienst Signal ist gar nicht an der Börse. Wohl aber ein Technologieunternehmen mit dem Namen Signal Advance.
Was können wir daraus lernen? Follower – also Jünger – sollten ihrem Influencer gegen-über kritisch bleiben. Und sich stets eine eigene Meinung bilden. Oder wenigstens eine zweite Meinung einholen, die faktenbasiert ist. Sonst fällt man schnell auf alternative Fakten herein, wie auch das Beispiel Donald Trump lehrt. Es ist verführerisch, erfolgrei-che und einflussreiche Persönlichkeiten zu kopieren in der Hoffnung, ebenso erfolgreich zu werden. Aber so funktioniert das Leben nicht, auch wenn uns die digitale Glitzerwelt genau das ins Ohr zwitschert.