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Dunkler Gott.

22.08.2023

Wir treffen uns wöchentlich zum Abendessen, unsere „Hausgenossen“ und wir. Wir essen und trinken, sitzen auf der Terrasse bei einem Glas Wein und reden über das, was uns bewegt. Gestern Abend war es der „Dunkle Segen“ von Andrea Schwarz.

Segne auch du uns, dunkler Gott. Du, der sich geheimnisvoll unserem Begreifen entzieht. Der sein Antlitz vor uns verbirgt unsere Fragen mit Schweigen beantwortet.

Segne auch du uns dunkler Gott. Du, der du uns Zumutung und Herausforderung bist

Dessen Tun unergründlich bleibt, dessen handeln sich unserem Denken entzieht.

Segne auch du uns, dunkler Gott. Du, der sich abwendet von uns, der uns alleine lässt

Der uns leiden lässt der uns verwirrt und beunruhigt.

Segne uns du dunkler Gott, du abwesender, schweigender, unfassbarer, harter, namenloser.

Segne du uns, dunkler Gott. Damit wir den Mut haben, das Dunkel in uns wahrzunehmen.

Dem eigenen Abgrund zu trauen. Der Nacht zu glauben uns auf den Grund zu gehen.

Segne uns, dunkler Gott, indem du Einsamkeiten nicht nimmst. Sicherheiten erschütterst.

Hoffnungen nicht erfüllst. Pläne durchkreuzt, Sehnsucht nicht stillst.

Segne uns, dunkler Gott, indem du unsere Träume verjagst, unsere Bilder zerreißt, Gebor-genheiten entlarvst, Erwartungen zerstörst, zum Aufbruch zwingst.

Segne uns, du dunkler Gott. Segen den Aufbruch, segne den Weg.

Und bleibe treuer, dunkler Wegbegleiter.