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Die letzten Dinge.

08.02.2024

Horst ist 83. Mit seiner Frau erlebt er einen schönen Ruhestand. Eine Krebserkrankung wirft ihn nicht aus der Bahn. Und doch: Horst bat mich um ein Gespräch. Da gibt es so einige Dinge aus der Vergangenheit, die er innerlich und äußerlich ordnen möchte.

Das hat mit seinem christlichen Glauben zu tun, mit Fragen, die offen geblieben sind, mit Situationen, die er nicht klären konnte mit Menschen, die ihm wichtig waren und sind.

Ja, er bereitet sich vor. Auf die letzte Etappe. Wer von Beiden zurückbleiben wird. Dass Horst und seine Frau am liebsten gemeinsam gehen würden.

Mich hat das Gespräch mit Horst beeindruckt. Mit welcher Klarheit er die letzten Dinge an-geht. Mit welcher Offenheit er mich an gelungenem und gescheitertem Erleben und Glauben teilhaben lässt.

Mir sind Worte des Theologen Fulbert Steffensky in den Sinn gekommen: „Gegen den Wunsch, dass immer alles vollkommen ist, möchte ich die gelungene Halbheit loben".

Wir werden niemals vollkommen sein. Horst hat mir ein dickes Heft mit seiner Biographiearbeit gezeigt. Mich hat beeindruckt, mit welcher Liebe zum Leben und zu Menschen er auf sein Leben zurückschaut. Mit Dankbarkeit für das gelungene und mit dem Wunsch, über dem, was nicht vollkommen war, Frieden zu finden. Ich kann mit Horst gut die gelungene Halbheit loben.