00:00
01:48
  • Mahler Meint
  • Kommentar

Das Glas ist halbvoll.

28.06.2023

Gestern hatte ich Begegnungen mit Menschen, die da sind, wo ich vor wenigen Jahren war. Burnout, Krebs, Belastungssyndrom, Trauer und Abschied.

Fast unwirklich kommt es mir vor, dass ich heute völlig anders ticke. Mir geht es sensationell gut. Die Gespenster der Vergangenheit sind weg. Ich lebe gerne und für mich gibt es derzeit kein Problem, das unlösbar erscheint.

Wir jammern auf hohem Niveau. Nicht alle, aber fast alle. Da wird geneidet, verglichen, geprotzt und vor allem – gejammert. Die Schmerzen. Die ungerechte Behandlung. Die Opferrolle. Das Genie in uns, das keine und keinen interessiert.

Ich denke gerade oft über die Glas-Theorie nach. Ist das Glas halb voll oder halb leer? Vielleicht betrachten Sie gerade Ihre aktuelle berufliche Lage und fokussieren vor allem auf die Defizite in Ihrem Job: zu wenig Geld, zu viel Stress, kaum Perspektiven… Das Glas – es ist halb leer.

Ist es aber womöglich gar nicht! Es ist schon voll – mit Ideen, Chancen, Optionen. Nur sehen Sie diese gerade nicht. Und weil das so ist, lassen sich diese auch weniger gut nutzen oder ergreifen. Damit mehr Wasser ins halb leere oder halb volle Glas rein kann, müssten Sie jedoch mehr Luft rauslassen. Klar, beim Eingießen geschieht das automatisch. Im übertragenen Sinn kann das aber auch bedeuten, sich von unsichtbarem Ballast zu befreien: Selbst erzeugte Gedankengrenzen überschreiten, Komfortzonen infrage stellen, mit Traditionen brechen…

Die Angst ist: Gewohntes verlassen. Das tut man nur aus einem Grund: man hält es nichtmehr aus. Ich wünsche Ihnen Mut, Hunger nach Leben und Optimismus.