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Berlin – das Leben ist eine Wundertüte.

27.06.2023

Reden wir mal über Initialen. Auf dem Wohnwagen steht GüMa. Radio GüMa hat ein Freund für mich zum Abschied aus dem Berufsleben erfunden. Radio Günter Mahler. Das Nummernschild auf dem Auto ist Ei. Auf englisch. E-GG. Aufgeschlüsselt: Essen Gabi und Guido. Wir leben seit drei Monaten auf dem Campingplatz. In vier Tagen ist das neue Haus fertig und wir können einziehen. Inzwischen haben wir uns ans Camperleben fast gewöhnt. Und haben auch die Schwächen unseres Wohnwagens, vor zwei Jahren gekauft, kennengelernt. Wir laufen an der PinWand des Campingplatzes vorbei. Und entdecken eine Anzeige. Wohnwagen zu verkaufen. Wir gehen einfach spontan vorbei. Beim Auto mit dem EGG Kennzeichen. Beim GüMa Wohnwagen. Der ist keiner von der Stange. Guido ist nicht nur Berufsschullehrer, sondern auch Schreiner. Guido ist Radfanatiker wie ich. Den Wohnwagen hat er fachmännisch optimiert. Die Schränke geschlossen. Fachböden eingebaut. Den Fernseher samt Soundbar auf ein Brett montiert. Man kann ihn in alle Richtungen schwenken. Zum Doppelbett. Zur Sitzgruppe. Die Unterschränke der Sitzgruppe hat er verlängert, weil die Polster sonst keine ausreichende Auflage haben. Eine Matratze in doppelter Auflagenstärke hat er zurechtgeschnitten. Und und und.

Was soll ich sagen? So einen Wohnwagen bekommt man nicht im Laden. Sondern nur von Gabi und Guido. Beim Italiener essen und trinken wir. Köstlich. Bei Guido und Gabi geht’s weiter. Winzersekt aus Baden, italienscher Weisswein. Übers Geschäft reden wir kaum. Dafür mehr über das Leben. Angeregt, tiefgängig. Leicht bedüdelt treffen wir die Vereinbarung, dass wir den Wohnwagen auf dem Rückweg von einem Kurzurlaub in Essen abholen. Mit Guido Geburtstag feiern. Im Gästezimmer übernachten. Das Leben kann so schön sein. Warum sollte man sich da über Geld streiten? Das ist doch der Showdowner schlechthin.