Alles auf Zucker.
Unsere Kinder sind zu dick. Das wissen wir längst. Und immer wieder wird die Lebensmittelindustrie ermahnt, dies nicht immer weiter zu befördern. Die neuesten Zahlen von Foodwatch erschrecken und sollten eigentlich beim Gesetzgeber und den Eltern alle Alarmglocken schril-len lassen.
Foodwatch untersuchte Limonaden, Fruchtsäfte, Energydrinks, Mineralwasser und Eistees.
Im Schnitt enthielten die getesteten Getränke den Angaben zufolge 7,8 Prozent Zucker, was laut Foodwatch sechseinhalb Zuckerwürfeln bei einem 250-Milliliter-Glas entspricht. "Der Konsum zuckerhaltiger Getränke im Kindes- und Jugendalter ist ein wesentlicher Risikofaktor für Übergewicht, Diabetes und Herzerkrankungen", erklärte Berthold Koletzko von der Kinderklinik der Universität München.
Das Problem ist lange bekannt. Dennoch darf die Getränkeindustrie offensichtlich machen, was sie will. Aggressive Werbung, die Kinder verführt, dieses krankmachende, pappsüße Gesöff als Glücklich-Macher unbedingt haben zu müssen, Eltern, die sich dem nicht entziehen können oder wollen ...
In Großbritannien wird ab fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter eine Steuer von rund 21 Cent fällig. Ab acht Gramm sind es 31 Cent. Die 2018 eingeführte Abgabe führte dazu, dass der Zuckergehalt in Getränken in Großbritannien zwischen 2015 und 2021 um knapp 30 Prozent sank.
In Deutschland hingegen passiert so gut wie nichts. "Bei der Prävention ernährungsbedingter Krankheiten versagt die deutsche Ernährungs- und Gesundheitspolitik auf ganzer Linie", kriti-sierte Luise Molling von Foodwatch.
Ich frage mich, wie lange wir es noch hinnehmen, dass Lebensmittelkonzerne aufgrund von Gewinnmaximierung unsere Kinder krank machen dürfen.