Advent – komm du coole Zeit.
Vielleicht liegt es am Alter. Oder an den vielen Kindern und Enkeln. Früher hab ich mir nichts aus dem Advent und Weihnachten gemacht. Für mich als Pfarrer bedeutete das immer viel Arbeit, viel Rummel und viel Kitsch.
Inzwischen liebe ich den Advent. Plätzchenduft zieht durch die Räume, Conny stellt die alte Krippe auf, die Strafgefangene gebastelt haben und schmückt das Haus. Unsere Berliner Familie kommt zu Besuch, es herrscht Hochbetrieb für Musik aller Art, im Chor, in der Band. Wir planen das Weihnachtsessen und dann feiern wir – nur mit der Familie. Das sind immerhin 26 Personen. Es wird gewichtelt und die Kinder und die Erwachsenen freuen sich über Kleinigkeiten. Gebastelt, gebacken, gemalt.
Doch, es hat schon was. Familie und Geborgenheit. Der Opa mit seinen vielen Enkelinnen liest vor, holt die Gitarre raus, Jakob, 14 Jahre alt, spielt Klavier, wir singen die alten Lieder.
Kitschig? Bürgerlich? Altmodisch? Ist mir inzwischen egal. Ich finde den Advent und Weihnach-ten inzwischen cool. Und kann es auch zugeben.
Mag sein, dass der Stress ein wenig der Gemütlichkeit gewichen ist. Und der Tatsache, dass es einfach auch schön ist, eine große Familie zu haben. Wir laden regelmäßig auch andere zu unseren Festen ein, die sonst allein unter der Tanne sitzen. Ein Stück heile Welt. Nie war sie so wertvoll wie heute.