Trotz Kredit auf der finanziell sicheren Seite
Große Anschaffungen wie das neue Auto werden heutzutage nur selten aus vorhandenem Vermögen bezahlt. Es ist ganz normal, dafür einen Kredit aufzunehmen. Jeder dritte Deutsche nahm einer Studie zufolge im Jahr 2017 einen Kredit für das neue Auto auf. Auch andere Konsumgüter werden gerne „auf Pump“ gekauft. Dagegen ist nichts zu sagen, solange die Kreditrate über die gesamte Laufzeit hinweg problemlos aufgebracht werden kann. Woher aber wissen Sie, ob Ihnen das gelingt? Wie schaffen Sie es, trotz Kredit finanziell auf der sicheren Seite zu bleiben?
Passt die Rate wirklich ins Budget?
Wer heute einen Kredit aufnehmen möchte, hat in erster Linie die Summe im Blick, die er für die Anschaffung benötigt. Schließlich lässt sich die Höhe der Rate mithilfe der Laufzeit bis zu einem gewissen Grad steuern. Je länger die Laufzeit, umso geringer ist bekanntlich die Rate. Und diese muss jetzt nur noch ins Budget passen. Das heißt, dass die Rate vom verbleibenden Haushaltseinkommen nach Abzug der Fixkosten gedeckt werden muss. Wenn Sie aber auch mit Kredit auf der finanziell sicheren Seite bleiben wollen, ist nicht die Höhe der Rate, sondern die Kreditsumme das entscheidende Kriterium. Denn Ausgangspunkt der Überlegungen darf nicht die Summe sein, die Sie brauchen, sondern die Kreditsumme, die Sie sich wirklich leisten können. Die Frage darf nicht sein, welche Kreditrate ins Budget passt, sondern wie viel Kredit Sie mit Ihrem tatsächlich verbleibenden Einkommen aufnehmen können.
Wirklich alle Ausgaben berücksichtigen
Dieser Frage widmet sich das unabhängige Verbraucherportal kreditmagazin.net in einem ausführlichen Beitrag über die möglichen Höhen eines Kredits bei einer bestimmten Einkommensgröße. Dabei hat der Autor insbesondere die Ausgaben im Blick, denn sie allein bestimmen, wie viel Kredit Sie sich leisten können. Unter anderem enthält der Artikel eine Tabelle, in der die typischen Alltagsausgaben eines Haushalts zusammengefasst sind. Sie lässt sich leicht mit eigenen Zahlen füllen und so das zur Abzahlung eines Kredits zur Verfügung stehende Einkommen ermitteln. Schätzen sollten Sie die Ausgaben nicht. Wenn Sie die genaue Höhe Ihrer Fixkosten nicht kennen, empfiehlt der Autor das Führen eines Haushaltsbuches über einen längeren Zeitraum. Nur so lassen sich die tatsächlichen Ausgaben ermitteln. Sie werden überrascht sein, welche Beträge im Laufe eines Monats neben den Fixkosten zu stemmen sind.
Puffer einplanen
Es muss kein Haushaltsbuch und auch keine moderne Handy-App sein, mit der Sie ein realistisches Bild über Ihre Ausgaben gewinnen. Es reicht jede Art von Auflistung, solange Sie alle, aber wirklich alle Ausgaben über mindestens drei Monate notieren. Eine Ausgabenliste macht auch klar, warum das nach Abzug der Fixkosten verbleibende Einkommen allein nicht über Ihre Finanzierungsmöglichkeiten entscheidet. Sie müssen einen zusätzlichen Puffer einplanen für all die Beträge, die im Laufe eines Monats zwischendurch benötigt werden, sei es für günstige Sonderangebote im Supermarkt oder den Coffee-to-go morgens auf dem Weg zur Arbeit. Banker raten, dafür zehn Prozent der monatlichen Ausgabensumme einzukalkulieren.
Und noch einen Aspekt müssen Sie vor Aufnahme eines Kredits bedenken: Die Höhe der Raten mithilfe der Laufzeit zu regulieren, ist zwar eine schöne Sache, macht den Kredit aber teurer als er vielleicht sein muss. Auf jeden Fall sollte die Laufzeit des Kredits nicht länger sein als die Nutzungsdauer der Anschaffung!
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