Ratgeber für Senioren – mehr Sicherheit im Internet
Inzwischen nutzen immer mehr ältere Menschen das Internet. Die meisten von ihnen haben erkannt, welche Vorteile es bieten kann. Die Senioren brauchen nicht mehr zur Bank, um dort Überweisungen auszuführen. Zudem finden sie online sämtliche Informationen, die für sie von Interesse sind. Es ist auch möglich, Lieblingsserien in der Mediathek anzusehen, falls sie bei der Ausstrahlung im Fernsehen verpasst wurden.
Das Internet bietet so viel Unterhaltung und praktische Nutzwerte, sodass auch die Senioren nicht darauf verzichten möchten. Allerdings sind viele von ihnen etwas naiv und machen sich keine großen Gedanken um die Sicherheit. Deshalb gibt es nachfolgend ein paar Tipps zu mehr Sicherheit im Internet für Senioren.
Auf Updates achten
Besonders wichtig ist es, die Updates des Betriebssystems sowie von den Anwendungsprogrammen durchzuführen. In der Regel werden die Aktualisierungen automatisch durchgeführt. Es lohnt sich allerdings trotzdem, hin und wieder nachzusehen, ob sich alles auf dem neuesten Stand befindet. Falls nicht, können die wichtigen Updates auch manuell durchgeführt werden.
Sicherheitssoftware installieren
Auf jeden Fall sollte eine Antivirensoftware sowie eine Firewall installiert und eingerichtet sein. Diese Sicherheitsprogramme bieten schon einen sehr guten Basisschutz. Doch sie reichen nicht aus. Besser ist es, zusätzlich ein virtuelles privates Netzwerk, das den meisten Anwendern eher als VPN bekannt ist, einzurichten. Wer ein VPN nutzen möchte, braucht dafür nicht viel Geld zu investieren. Der Nutzen für die Sicherheit ist jedoch groß. Diese Software leitet die Daten nicht direkt ins Internet, sondern verteilt sie über verschiedene Server. Dadurch lässt sich die IP-Adresse nicht mehr einem bestimmten Anbieter zuordnen. Deshalb ist ein anonymes Surfen möglich.
Ein weiteres Feature besteht darin, dass das VPN die Daten verschlüsselt. Sollten sie während der Übertragung von unbefugten Personen abgefangen werden, können sie nicht mehr entschlüsselt werden. Der Verschlüsselungsalgorithmus ist sehr komplex, sodass eine Entschlüsselung nicht mehr ohne Schlüssel möglich ist.
Sichere Passwörter nutzen
Für die meisten Dienste im Internet oder auch in Onlineshops sind Log-ins erforderlich, die aus der E-Mail-Adresse und einem Passwort bestehen. Die meisten Senioren neigen dazu, als Passwort den Namen eines Enkels oder des Haustiers zu verwenden. Ein solcher Name wird nie vergessen. Allerdings ist ein solches Passwort überhaupt nicht sicher. Als Faustregel gilt, dass weder Namen noch Begriffe aus dem Duden verwendet werden sollten. Gute Passwörter bestehen aus Kombinationen von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen und ergeben keinen Sinn.
Solche Passwörter kann sich allerdings kaum jemand merken. Deshalb ist es empfehlenswert, einen sogenannten Passworttresor oder Passwortsafe zu nutzen. Dabei handelt es sich um eine Software, in der die Zugangsdaten sämtlicher Onlinedienste sicher aufbewahrt werden. Oftmals befindet sich eine solche Software bereits im Lieferumfang der Antivirensoftware. Falls das nicht der Fall ist, kann sie auch separat für wenige Euro erworben werden.
Vorsicht vor Phishing-Attacken
Phishing-Angriffe sind nach wie vor bei Kriminellen beliebt. Damit erbeuten sie jährlich große Mengen an Geld. Senioren sind dabei besonders gefährdet, weil sie häufig Opfer solcher Angriffe werden. Die Opfer bekommen mitunter E-Mails, die vermeintlich von ihrer Bank stammen. Damit wird mit einer Kündigung des Kontos gedroht, falls sie nicht einen Link anklicken und dann ihre Zugangsdaten eingeben. Die E-Mails wirken täuschend echt, sind aber dennoch gefälscht. Keine Bank würde jemals ihre Kunden auffordern, per E-Mail geheime Zugangsdaten einzugeben. Solche E-Mails sollten ohne weitere Beachtung gelöscht werden. Falls die Bank tatsächlich Angaben von ihren Kunden benötigt, wird sie sich schriftlich per Brief melden.
So können gefälschte E-Mails erkannt werden
Es gibt typische Merkmale, an denen erkannt werden kann, ob es sich um eine gefälschte E-Mail handelt. Dazu gehören folgende Merkmale:
· Merkwürdiger Absender
· Komische Anrede
· Schlechtes Deutsch
Falls eine E-Mail von einem bekannten Onlineshop, von der Bank oder von der Versicherung kommt, wird im Absender niemals gmail, gmx oder ein anderer bekannter Anbieter zu sehen sein. Seriöse Absender nutzen eine eigene Domain. Diese beinhaltet zumeist den Firmennamen und nicht den Namen eines Massenanbieters.
Oftmals beginnen die E-Mails mit einer merkwürdig formulierten Anrede, in der kein Name genannt wird. Beispielsweise steht dort „Sehr geehrter Kunde“ oder „Sehr geehrter Herr“. In solchen Fällen ist immer größte Vorsicht geboten.
Der eigentliche Text in solchen E-Mails ist mit vielen Rechtschreib- und Grammatikfehlern versehen. Das liegt daran, weil zahlreiche Täter im Ausland ansässig sind und die automatische Übersetzungsfunktion nutzen. Dabei kommen manchmal umständliche Satzkonstruktionen zustande. Es ist deshalb empfehlenswert, den Text auf Fehler zu untersuchen.
Der Onlinebetrug nimmt zu
Nicht nur mit betrügerischen E-Mails werden Menschen abgezockt. Es gibt auch zahlreiche Maschen im Internet, mit denen Kriminelle versuchen, Geld zu bekommen. Dazu werden Webseiten gestaltet, die aussehen, als wären sie von seriösen Shops. Auf diesen Seiten gibt es dann besonders verlockende Angebote zum günstigen Preis. Diese werden oftmals so überzeugend beschrieben, dass kaum jemand widerstehen kann und die Angebote unbedingt haben möchte.
Allerdings werden die beworbenen Produkte niemals ausgeliefert. Den Tätern geht es nur darum, an die Bankdaten der Menschen zu gelangen. Damit bekommen sie dann einen Zugriff auf das Konto oder auf die Kreditkarte. Deshalb sollte jeder, der auf beeindruckende Angebote stößt, zunächst skeptisch sein. In den meisten Fällen reicht ein genauer Blick in die Adresszeile des Webbrowsers. Die Webadresse sollte unbedingt mit einem https und nicht mit einem http beginnen. Die Webseiten, die mit http beginnen, sind nicht verschlüsselt. Aber auch der eigentliche Name ist von Bedeutung. Handelt es sich um einen bekannten Firmennamen, ist alles in Ordnung. Ist dieser jedoch in einer leicht abgeänderten Form oder mit zusätzlichen Zahlen oder Buchstaben versehen, ist größte Vorsicht geboten.
Auch im Internet gibt es Kleingedrucktes
Zahlreiche Menschen sind bereits in die Kostenfalle getappt, weil sie sich das Kleingedruckte nicht durchgelesen haben. Oftmals ist es aber auch nur sehr schwer zu finden. Insbesondere bei Abonnements werden die Preise gerne mit einem Sternchen versehen. Die Bedeutung der Sternchen zu finden, ist meistens sehr schwer. Sie bedeuten zumeist, dass der dort angepriesene Preis nur für den ersten Monat oder eine andere kurze Frist gewährt wird. Danach ist dann ein deutlich höherer Preis zu bezahlen. Ein solches Sternchen kann aber auch bedeuten, dass der günstige Preis nur dann gilt, wenn ein mehrjähriges Abonnement abgeschlossen wird.
Zusammenfassung
Immer mehr Senioren nutzen das Internet, weil es ihnen zahlreiche Vorteile bietet. Allerdings machen sich die meisten Nutzer nicht viele Gedanken um die Sicherheit. Dabei ist es gar nicht so schwer, Betrügereien zu entdecken und sich entsprechend zu schützen. Es gibt verschiedene Softwarelösungen und es ist ein umsichtiges Handeln nötig, damit kein User zum Opfer wird.