Fensteraustausch: Wann ist er sinnvoll?
Nicht nur in Altbauten finden sich immer wieder alte Fenster mit nicht mehr zeitgemäßen Rahmen und Verglasungen. Diese alten Fenster sind nicht nur wenig energieeffizient, sie sind auch ein beliebtes Ziel für Einbrecher. Umso wichtiger ist es, alte Fenster zeitnah auszutauschen und so die Wohnung oder das Haus sicherer und energieeffizienter zu machen. Das gilt übrigens auch für Haustüren und Terrassen- oder Balkontüren. Auch hier geht Sicherheit stets vor.
Es gibt viele Gründe für den Austausch alter Fenster
Natürlich ist der Austausch alter Fenster zunächst mit Kosten verbunden. Wer sich aber die Gründe für und Vorteile neuer Fenster ansieht, wird feststellen, dass sich die Ausgaben bezahlt machen. Folgende Gründe sprechen für den Fensteraustausch:
Niedrigere Energiekosten in der Folge, da die neuen Fenster bessere Dämmeigenschaften aufweisen und dichter abschließen.
Besserer Wärmeschutz dank dreifach-Verglasung. So sind größere Fensterfronten möglich, die das Heim heller machen. In der Folge sparen Verbraucher wiederum Strom, weil die Zimmer länger heller sind.
Massive Lärmreduzierung durch Fenster mit Schallschutz, die sich vor allem an großen, viel befahrenen Straßen und Bahntrassen empfehlen.
Höhere Sicherheit im eigenen Heim, da die Fenster schwerer zu zerstören sind und sich weniger einfach aufhebeln lassen.
Vor allem der Sicherheitsaspekt ist für viele Hausbesitzer der ausschlaggebende Punkt. Eine Kölner Studie zeigt, dass in den meisten Einbruchsfällen Fenster aufgehebelt wurden, um in das Haus zu gelangen. Dies lässt sich mit modernen Fenstern verhindern.
Wann sollten Fenster wirklich ausgetauscht werden?
Selbstverständlich muss nun nicht jedes Fenster sofort ausgetauscht werden. Eine individuelle Bewertung der einzelnen Fenster zeigt, ob ein Fensteraustausch sinnvoll ist. Dabei kommt es auf verschiedene Faktoren an. Grundsätzlich ist zu sagen, dass Fenster, die 20 Jahre oder älter sind, mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgetauscht werden sollten. Sie entsprechen nicht mehr den modernen Anforderungen und sorgen dafür, dass die Hausbewohner viel Energie verschwenden. Einfach verglaste Fenster sind grundsätzlich nicht mehr zeitgemäß, der Ersatz lohnt sich langfristig.
Neue, hochwertige Fenster bestehen aus leichten und gleichzeitig stabilen Materialien und sind stets mehrfach verglast. Dreifach verglaste Fenster weisen derzeit einen U-Wert von 0,5 bis 0,7 W/(m2K) auf. Beim U-Wert handelt es sich um den Wärmedurchgangskoeffizienten. Je niedriger der Wert ist, desto weniger Wärme gelangt durch das geschlossene Fenster nach außen. Der U-Wert sollte grundsätzlich mindestens bei 1,0 W/(m2K) liegen. 20 Jahre alte Fenster haben meist einen U-Wert von 1,5 bis 1,7 W/(m2K) und lassen somit zu viel Wärme nach außen gelangen.
Fenster mit maroden Holzrahmen sollten selbstverständlich ebenfalls ausgetauscht werden, da sie weder energieeffizient sind noch wirksam gegen Einbrecher schützen. Hier gilt es, das Material auf Beschädigungen zu prüfen und bei größeren Abnutzungen den Austausch in die Wege zu leiten.
Checkliste – muss das Fenster ausgetauscht werden?
Gibt es optische Mängel am Rahmen (Risse, verfaulte Teile, etc.)?
Platzt an Holzfenstern die Farbe ab oder gibt es hier Risse?
Ist der Fensterrahmen verzogen?
Sind Feuchtigkeit oder Schimmel bereits sichtbar?
Ist die Verglasung intakt oder weist sie blinde Flecken, Sprünge oder Kratzer auf?
Sind die Beschläge schwergängig?
Sind alle Dichtungen intakt oder gibt es hier Beschädigungen?
Findet sich im Fensterfalz oder am Übergang zwischen Glas und Rahmen regelmäßig Feuchtigkeit?
Weist die Anschlussfuge zwischen Mauerwerk und Blendrahmen Beschädigungen auf?
Wann lohnt sich eine Renovierung?
In den allermeisten Fällen ist der komplette Austausch der Fenster kostengünstiger und sinnvoller als die Reparatur oder Renovierung einzelner Bauteile. Bei Holzfenstern ist es möglich, Dichtungen, Beschläge oder sogar das gesamte Glas auszutauschen. Meist ist der Preis für diese Art von Renovierung jedoch teurer als der komplette Austausch der Fenster. Auch alte Fenster mit Aluminium-Rahmen sollten nach mehr als 20 bis 30 Jahren Nutzungszeit ausgetauscht werden. Vor allem in den 1970er- und 1980er-Jahren wurden Aluminiumfenster mit schlechten Isolierwerten hergestellt und verbaut. Kommt es zu großen Temperaturunterschieden zwischen Innen und Außen, beispielsweise im Winter, wird der Rahmen von innen nass. Dies führt zu Schimmelbildung.
Zusätzliche Energiesparmaßnahmen
Sind die Fenster erst einmal ausgetauscht, gibt es weitere Maßnahmen, die die Energieeffizienz verbessern. Dreifach verglaste Fenster sind nur der erste Schritt! Moderne Vorbaurollläden, die sich auch nachträglich verbauen lassen, sind aus energetischen Gesichtspunkten die beste Wahl. Sie verschließen die Fenster von außen, sodass die Scheibe keine Wärmebrücke mehr darstellt. Im Sommer bleibt es im Raum kühl, im Winter schließen die Rollläden vor allem nachts die Wärme im Haus ein.
Hausbesitzer, die auf ein Smart Home-System setzen, können die neuen Fenster in dieses System integrieren. Sie lassen sich dann so programmieren, dass die Rollläden jeden Morgen und Abend zur selben Zeit öffnen und schließen und sogar das tägliche Lüften lässt sich smart steuern. Das Lüften selbst ist ein wichtiger Schritt, um das eigene Zuhause vor Schimmelbildung zu schützen.
Neue Fenster, aber sicher!
Auch in der Einbrecher-Abwehr sind Vorbaurollläden eine wirksame Maßnahme. Erwiesenermaßen interessieren sich Einbrecher weniger für Häuser, die Rollläden außen am Gebäude haben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass diese Rollläden das Aufhebeln der Fenster beinahe unmöglich machen.
Wer auf zusätzliche Sicherheit, auch tagsüber, setzt, kann sein Fenster mit weiteren Sicherheitsmechanismen ausstatten. Moderne Alu- oder Holz-Alu-Rahmen lassen sich generell weniger leicht aufhebeln und wehren so Einbrecher ab. Eine Alarmanlage gibt zusätzlich einen Warnton ab, wenn das Fenster geöffnet oder die Scheibe zerbrochen wird. So fühlen sich Hausbesitzer und Bewohner wieder wirklich sicher in den eigenen vier Wänden.
Finanzielle Förderung beim Fensteraustausch
Der Austausch aller Fenster am Haus kann schnell hohe Kosten verursachen. Wer hier Abhilfe schaffen möchte, sollte sich bei den Förderangeboten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) umsehen. Im Rahmen der energetischen Gebäudesanierung ist eine Förderung der Kosten möglich, wenn die neuen Fenster bestimmten Ansprüchen genügen. Der Austausch lohnt sich also, wenn die energetische Bilanz des Hauses dadurch verbessert wird.
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