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Ein Kommentar von Prof. Dr. Klaus-Dieter Müller
  • Von der Seele reden

Wie steht es um unsere Psyche?

Von der Seele reden | Folge 591

26.02.2024

Von der Seele reden – der Kommentar von Prof. Dr. Klaus-Dieter Müller, Politik- und Medienwissenschaftler und Vorstand der „Stiftung: Christliche Werte leben“.

Jeden Donnerstag um 20:45 Uhr im Radio und bereits vorab hier den ausführlichen Kommentar online hören. Mehr Infos zur Stiftung auf www.christlichewerteleben.de


Jedes Jahr ist gut ein Viertel der Erwachsenen, d. h. rund 17,8 Millionen Menschen in Deutschland von einer psychischen Erkrankung betroffen. Die häufigsten Erkrankungen sind Angststörungen (15,4 %), affektive Störungen, wie Depressionen (9,8 %) und Störungen durch Drogen-, Alkohol- und Medikamentenkonsum (5,7 %) [1, 2]. Nur 18,9 % der von psychischen Erkrankungen Betroffenen suchen Hilfe bei Leistungsanbietern der Gesundheitsversorgung, lese ich in einem Dossier der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde.

Es ist bewiesen, dass nicht alle körperlichen Beschwerden eine organische Ursache haben und unsere Psyche einen enormen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Negative Emotionen wie Einsamkeit, Wut, Trauer, Stress oder Angst können diverse Krankheiten verursachen oder verschlimmern. Positive Gefühle wie Liebe, Freude, Hoffnung oder Dankbarkeit hingegen stärken unser Immunsystem, können Krankheiten verhindern und Heilungsprozesse beschleunigen.

Negative Emotionen, wie chronischer Stress, bringen das Immunsystem aus dem Gleichgewicht, was zu einer chronischen Entzündung führen kann. Dadurch wird nicht nur die Abwehr gegen eindringende Erreger schwächer, auch Wunden heilen schlechter und Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, Neurodermitis oder Schuppenflechte verschlimmern sich. Sogar Impfungen schlagen schlechter an, da weniger Abwehrkörper gebildet werden.

Das vegetative Nervensystem reguliert wichtige Körperfunktionen wie Atmung, Herzschlag, Verdauung und Stoffwechsel. Psychischer Stress kann unter anderem zu Störungen im Magen-Darm-System (Durchfall, Magenschmerzen, Reizdarm, Magengeschwür) und zu Herz-Kreislauf-Beschwerden (Bluthochdruck, Herzrasen und Herzrhythmusstörungen) führen. Zudem kann der psychische Zustand des Patienten Diabetes sowohl positiv, als auch negativ beeinflussen.

Bei Beschwerden, die auf psychische Belastung zurückzuführen sind, kann eine Psychotherapie und/oder Selbsthilfegruppe helfen. Sie können aber auch selbst einiges für Ihre psychische Gesundheit tun:

Neben einer gesunden Ernährung, ausreichend Bewegung, Ruhe und Entspannung und einem stabilen sozialen Umfeld sollten Sie nicht in unnötige Ängste verfallen, sondern Ihren Optimismus aktivieren. Schon Buddha riet: „Was du denkst, bist du. Was du bist, strahlst du aus. Was du ausstrahlst, ziehst du an.“ Man kann eben nicht negativ denken und Positives erwarten. Und das eigene Empfinden nicht von vermeintlichen Urteilen anderer abhängig machen. Sie kochen alle nur mit Wasser. Aber mir schmeckt mein Wasser einfach am besten.

Ich wünsche eine erfolgreiche und erholsame Woche, aber bitte achtsam bleiben.