Ermittlung nach Verdacht gegen Polizisten

Fünf Jahre nach Bekanntwerden des Missbrauchskomplexes Lügde gibt es noch polizeiinterne Ermittlungen wegen des Verschwindens möglicher Beweismittel. Das berichtete Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) heute im «Untersuchungsausschuss Kindesmissbrauch» im Düsseldorfer Landtag. In der zuständigen Kreispolizeibehörde Lippe waren damals Aservate mit möglichem Beweismaterial – ein Aluminiumkoffer und eine Plastikhülle mit rund 155 CDs und DVDs – verschwunden. Dies sei dem Innenministerium verschwiegen worden, berichtete Reul. Die Aservaten-Verwaltung in Lippe sei mangelhaft gewesen und der Umgang damit «ein unmöglicher Zustand». Mit der Sichtung des Materials sei damals nur ein Kommissaranwärter beauftragt worden. «Die Polizeiführung ist aus dem Verkehr gezogen worden», bilanzierte Reul.