Akten versteckt – Ex-Justizangestellte vor Gericht
Eine 46-jährige Servicekraft bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf soll über acht Monate hinweg mehr als 100 Verfahrensakten versteckt und deren Wiedervorlage-Fristen eigenmächtig verlängert haben. Die Frau wird nun wegen Verwahrungsbruch und Strafvereitelung angeklagt. Zwischen November 2022 und Juli 2023 arbeitete sie in einer Geschäftsstelle, die Jugendstrafsachen und Sexualdelikte bearbeitet. Sie verlängerte die Fristen aus Überforderung, um die Akten später oder gar nicht bearbeiten zu müssen, und versteckte zuletzt Akten in der Geschäftsstelle. Dies führte dazu, dass in 112 Fällen Akten zu spät oder nicht vorgelegt wurden, was in einem Fall die Verjährung und somit die Vereitelung der Strafverfolgung von Kinderpornografie zur Folge hatte. Nach Bekanntwerden der Vorfälle wurde die Frau fristlos entlassen und muss im schlimmsten Fall mit einer Haftstrafe von bis zu vier Jahren rechnen.