Wo wohnt Gott?
Juri Gagarin war der erste Mensch im Weltall. Als der russische Kosmonaut im April 1961 von seiner Mission zur Erde zurückkehrte, wurde er vom Präsidenten der UdSSR empfangen. Fast ängstlich fragte Nikita Chruschtschow: „Juri, hast Du Gott gesehen?“ „Ja“, erwiderte der Kos-monaut. „Bitte halt die Klappe. Hier sind eine Million Rubel“.
Gagarin reiste weiter nach Rom. Dort wurde er von Papst Johannes dem XIII empfangen. Höf-lich fragte der Pontifex: „Herr Gagarin, haben Sie Gott gesehen?“ „Nein“ erwiderte der erste Mensch im All. „Der Himmel ist leer“. „Das habe ich mir fast gedacht. Bitte sagen sie es niemandem weiter. Hier sind 1 Milliarde Lire“.
Die Reise des Kosmonauten ging weiter. Washington war die nächste Station. Der gerade ins Amt eingeführte John F. Kennedy erwartete ihn im Oval Office des Weißen Hauses. „Mr. Gagarin, did you see God?“ „Yes“, erwiderte der Angesprochene. “And she is black”.
Ich habe als kleiner Junge oft im Fenster meines Kinderzimmers im 2. OG gelegen und den Nachthimmel angeschaut. Ich habe versucht, mir vorzustellen, wo das All aufhört. Und ob es da eine Mauer gibt... und wie es hinter der Mauer aussieht.
Ich habe noch nie ein Fabel für die Raumfahrt gehabt. In meinem Umfeld gab und gibt es einige Studierende der Luft- und Raumfahrttechnik. Was fasziniert ist das Unfassbare, das Unendli-che, die Überwindung von Raum und Zeit.
Das passt gut zum heutigen Feiertag Christi Himmelfahrt. Ich denke der Himmel steht hier als Synonym für das Unfassbare, Transzendente. Und deshalb meine ich, dieser Tag ist geeignet, darüber nachzudenken, ob es etwas gibt, was wir nicht wirklich rational fassen können. In der Meditation kann man sich tatsächlich über Raum und Zeit erheben.