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  • Mahler Meint
  • Kommentar

Wir rüsten uns zu Tode.

16.02.2024

73,41 Milliarden. Dieser Rekordsumme gibt Deutschland im Jahr 2024 für Rüstung aus. Mich schaudert es. Als Friedensaktivist bin in ich in den 80igern des letzten Jahrhunderts auf die Straße gegangen. Es will mir einfach nicht runtergehen, dass jetzt ein durchgeknallter Diktator die ganze Welt dazu zwingen will, immer mehr Geld in Waffen zu stecken, die nur ein Ziel haben: zu zerstören und zu töten. Nicht die SoldatInnen allein, sondern alles, was sich bewegt.

Ist die Zeit der diplomatischen Lösungen nur ein Strohfeuer gewesen? Sind wir wirklich keinen Schritt weitergekommen? Das Gleichgewicht des Schreckens weist eine nahezu identische Zahl an Atomwaffen auf. In Ost und West sind wir bei ca. 7.000 Atomsprengköpfen.

Die Artillerie feuert derzeit kräftig. Der Verbrauch ist hoch, es muss nachgeliefert werden, auf beiden Seiten. Die einzigen, die sich darüber freuen, sind die Lobbyisten der Rüstungsindust-rie.

Krieg und Gewalt ist Mangel an Fantasie. Und hinter jedem Krieg stecken auch handfeste wirtschaftliche Interessen. Krieg sei das letzte Mittel, sagt man. Dahinter versteckt sich immer die Niederlage der Ratio, also der Vernunft. Das ist in den vielen, zumeist juristischen Gebieten, in denen die Ultima Ratio auch zu Hause ist, nicht viel anders:

Das Strafrecht sei das letzte Mittel, wenn alle anderen versagt haben - so lehrt man es an den juristischen Fakultäten seit der Aufklärung. Und hier stellt sich die einfache Frage, ob alle Mittel ausgeschöpft sind in Sachen Friedensverhandlungen, Kompromissbereitschaft, aufeinander zugehen. Wir dürfen den Kriegstreibern auf beiden Seiten nicht länger folgen. Ressourcen werden weiß Gott auf allen anderen Gebieten gebraucht.