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Verzockt. Lindners FDP schmiert ab.

12.10.2022

Seit Sonntagabend wissen wir es: Christian Lindner hat sich verzockt. Eigentlich war die FDP bis zur Gründung der Ampel in Berlin im Aufwind. Lindner galt als der zukunftsgewandte Poli-tiker, der sich um die Staatsfinanzen kümmert, die Bürokratie entschlackt und den behäbigen Politprofis Dampf macht. Da war er noch in der Opposition.

Nachdem er 2017 gekniffen und eine Koalition mit den großen Volksparteien abgelehnt hatte, stieg er im Herbst 2021 in die Ampel ein. So weit so gut.

Das Problem: Lindners Freie Demokraten haben die Opposition eigentlich nie verlassen. Stän-dig gefährden sie die Regierungskoalition, indem sie sich weiter im Wahlkampfmodus befin-den. Gegen die SPD und gegen die Grünen. So versucht sich Christian Lindner zu profilieren. Die anderen PolitikerInnen scheinen bei der FDP keine große Rolle zu spielen.

Deutschland befindet sich in der größten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik. Das Volk ist mehrheitlich der Meinung, dass die politischen Kräfte gerade jetzt zusammenhalten müssen, um die Krise zu meistern. Nur Christian Lindner meint, das Profil seiner Partei schärfen zu kön-nen, indem er gegen den Kanzler und den Wirtschaftsminister ätzt.

Gut, dass diese Rechnung nicht aufgegangen ist. Die bittere Quittung: Die FDP fliegt aus dem Landtag in Niedersachsen.

Ich finde das bedauerlich. Denn eine liberale, wirtschafts- und finanzprogressive Kraft würde dem Bund und den Länderparlamenten guttun. Wenn sie mitregieren und sich nicht ständig im Wahlkampfmodus befinden würde.