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Schwarz vor Augen.

22.11.2024

Die Straßen in den USA sind schwarz vor Menschen. Es ist der Freitag nach Thanksgiving. Die Leute haben einen Brückentag und positive Gefühle im Herzen. Und im Bauch ein warmes Gefühl, verursacht vom gefüllten Truthahn, der Geldbeutel ist voll, weil man ein gutes Jahr gefeiert hat.

Aber noch ganz andere Beweggründe lassen die Menschen am Black Friday einkaufen, bis die Kreditkarte glüht: Die gefühlte Ersparnis aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn. Neid und Gier haben nicht nur die USA, sie haben auch uns Deutsche zu einem Volk von Schnäppchen-jägern gemacht.

Die beliebtesten Internetprotale sind Idealo und Check 24. Am besten gleich im Internet bleiben und die Weihnachtsgeschenke – 74% sind inzwischen Elektronikartikel – online einkaufen.

Wir fallen auf ganz niedrige Instinkte ein. Angeblich sparen und noch mehr konsumieren. Kau-fen, kaufen, kaufen. Achtung, das tut jetzt weh:

Der Handel hat uns komplett verarscht. Denn die reale Ersparnis in einer Black Week beträgt gerade mal 6% im Schnitt. Der Trick: Die unverbindliche Preisempfehlung wird als Vergleichs-wert genommen. Und die Waren sind in der Regel auch vor der Shopping-Week schon 30% unter dem UVP angeboten worden. Dafür sorgen die Chinesen TEMU und SHINE mit ihren Niedrigpreisen das ganze Jahr über.

Fazit: Wir nehmen uns das reale Einkaufserlebnis und kaufen jede Menge Mist ein, nur weil er billig ist. Mahler meint: Wir sind doch mündige Konsumenten. Hören wir endlich damit auf, uns wie Kleinkinder auf der Jagd nach Süßigkeiten zu verhalten. Entlarven wir die Tricks des Handels, der nur will, dass wir immer mehr und immer weiter konsumieren. Hauptsächlich Dinge, die wir nicht wirklich brauchen. Ich feiere heute, dass ich nicht einkaufe. Und die 100 Prospekte und Mails in den Spam-Filter haue.