Ist Welpen Yoga mit dem Tierwohl vereinbar?
Es soll motivierend sein und entspannend wirken. Glücklich machen soll es auch. Puppy-Yoga ist ein neuer Trend aus den USA. Hundewelpen wuseln durch den Saal, während Yoga-Kurse stattfinden. Profitieren sollen laut Medienberichten beide Seiten: die Tierbabys, weil sie früh sozialisiert würden und die Menschen, weil durchs Streicheln und Schmusen mit den Tieren Endorphine ausgeschüttet werden, die glücklich machen.
Arno Perner und Lena Fleischmann haben den US-Trend in Deutschland etabliert. Die Puppy-Yoga GbR bietet seit Juni 2023 Kurse in ihrer Heimatstadt München, in Nürnberg, Hamburg, Berlin und – ganz neu – jetzt auch in Stuttgart an.
Was in Ami Land und in anderen deutschen Großstädten geht, funktioniert noch lange nicht in der Schwaben-Hochburg Stuttgart. Dass die Menschen, die mit Hundewelpen schmusen glücklich sind, stellt das Veterinäramt nicht in Frage. Aber ob die Welpen auch glücklich sind, stellt das Veterinäramt Stuttgart in Frage. Es sieht gar das Tierwohl der Hundebabys gefähr-det, weil die Welpen „gewerbsmäßig zur Schau gestellt würden“. Die Stadt Stuttgart hat eine Unterlassung angeordnet, bis „tierschutzrechtliche und hygienische Fragen“ geklärt sind. Ja, ja. Beim Deutschen muss alles geregelt sein. Und der Schwabe ist ein Ordnungsdeutscher hoch 2. In einem Land, in dem Massentierhaltung unter übelsten Bedingungen nicht wirklich verboten ist, muss man für Puppy Yoga einen Sachkundenachweis vorlegen, so die Amtstierärztin Judith Fellinger, Sachbereich Tiergesundheit.
Ob die einen Schimmel zu Hause zu stehen hat, der gelegentlich wiehert, ist nicht bekannt. Aber das Veterinäramt hat dafür gesorgt, dass die Beamten dort beschäftigt sind. Mit Hundewelpen, die durch Schmusen und Streicheln psychischen Schaden nehmen könnten. Aber sonst geht’s uns gut.