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Gurtpflicht, Rauchverbote und die Wiesn teils alkoholfrei. Klar können auch Traditionen verändert werden, wenn es sinnvoll ist.

06.10.2023

Seit Mitte September sehe ich hier in Berlin Leute mit Dirndl, Lederhosen, Kniestrümpfen und karierten Hemden. Meist gut gelaunt machen sie sich auf den Weg zu oder kommen von einem Oktoberfest. Selbst die großen Secondhand-Läden bieten im September immer reichlich Trachtenmode. Wird natürlich irgendwie ironisch getragen, als eine Art Verkleidung. Aber das macht ja Spaß und ist auch okay. Das Original Münchner Oktoberfest ist gerade zu Ende gegangen. 7,2 Millionen Menschen haben die Wiesn dieses Jahr besucht, das ist Rekord! Und wieviel Bier ist geflossen? 6,5 Millionen Liter Bier wurden ausgeschenkt, aber und das ist die wirklich gute Nachricht: die Nachfrage nach alkoholfreiem Bier ist gestiegen. Noch besser finde ich, dass es erstmals auch kostenloses Wasser gab. Ist doch für den ersten Durst ganz gut, denn wer im Festzelt sitzt, wird sicher kaum Selter bestellen. Die kostenlosen Trinkwasser-Zapfstellen kamen sehr gut an. Das Alkohol hier in Deutschland ein Riesenproblem ist, ist allgemein bekannt. Wir gelten als Hochkonsumland, trinken im Durchschnitt 10 Liter reinen Alkohol pro Jahr, ein ganzer Eimer voll. Und fast 8 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren trinken riskant viel. Ich nehme mich da nicht aus, versuche aber bewusst zu trinken und mindestens 2 Abende in der Woche gar keinen Alkohol. Nicht mal ein kleines Glas von meinem geliebten Rotwein. Wie so oft gilt: auf das Maß kommt es an, auch wenn es in München um DIE Maß geht. Und das kostenlose Wasser auf der Wiesn wird ab jetzt Standard sein. Man kann Dinge verändern, Schritt für Schritt.