Gleiches Recht für Alle?
Die Situation erinnert an das Jahr 2015. Wir schaffen das – auch heute. Die Hilfsbereitschaft der Menschen in Deutschland, die fehlenden bürokratischen Hürden – für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine werden alle Hürden abgebaut. Und das ist auch gut so. Ich bin gespannt, ob das im Jahr 2025 – analog zu 2018 – auch noch so sein wird. Denn die Geflüchteten, die ab 2015 zu uns gekommen sind, warten zum Teil noch heute auf Wohnung und Arbeitserlaubnis. Mich wundert, dass der Aufschrei von Pro Asyl und der Geflüchteten selbst so leise ausfällt.
Alles tun für die Menschen aus der Ukraine, was möglich ist. Ja. Alles tun für die aus Syrien, Afghanistan, Äthiopien? Da sieht die Welt schon wieder anders aus. Warum? In diversen Talkshows wird von Politikern auf den „ähnlichen Kulturkreis“ verwiesen, den wir mit der Ukraine angeblich teilen. Dieses Argument grenzt für mich an Rassismus. Abgesehen davon, dass viele Deutsche mit Osteuropa fremdeln stellt sich die Frage, ob mit diesem Argument nicht der Artikel 1 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte unterlaufen wird, der von Freiheit, Gleichheit und Solidarität spricht:
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Solidarität begegnen.“ Egal ob aus der Ukraine, aus Afrika, Afghanistan oder Syrien. Und ganz nebenbei: auch aus Russland.