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Geht doch rüber! Von Ost nach West, von West nach Ost und wieder zurück?

02.10.2023

Mit dem Regio ganz entspannt vom Wannsee nach Bad Belzig - das haben mein Mann und ich letztes Wochenende gemacht und die Stadt sofort ins Herz geschlossen. Historische Altstadt, viel Natur drum herum, freundliche Leute morgens beim Bäcker, eine imposante Burg und natürlich die Steintherme. Wir beiden geborenen West-Berliner waren noch nie zuvor da und dachten einfach nur: wie schön ist es hier und wie zufrieden wirken die Menschen. Warum erzähle ich das? Weil morgen der Tag der Einheit ist. 33 Jahre nach der Wiedervereinigung wurde auch wieder Bilanz gezogen. Staatsminister Carsten Schneider, der sogenannte ‚Ostbeauftragte‘ hat letztens den Bericht zur Deutschen Einheit vorgestellt. Danach wurden strukturelle Differenzen zwischen Ost- und West-Deutschland zwar abgebaut oder sind mittlerweile verschwunden. Die Renten und der Mindestlohn sind z.B. inzwischen angeglichen. Dennoch gibt‘s aber weiterhin Unterschiede bei Gehältern oder auch Erbschaften. Schneider ist aber für einen differenzierten Blick: Den Osten an sich gebe es nicht mehr, sondern er sei vielfältig, sagt er. Größte Herausforderung sei in vielen Regionen die demografische Entwicklung: Zwischen 1991 und 2021 wanderten rund vier Millionen Ostdeutsche in das frühere Bundesgebiet ab, meist junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 29 Jahren. «Eine ganze Generation ist damit praktisch weg», sagt Schneider. Hinzu kommt - man höre und staune - eine geringere Zuwanderung aus dem Ausland in den Osten. Eine gesellschaftliche Aufgabe wäre also eine gesteuerte Zuwanderung und eine Rückwanderung nach Ostdeutschland, damit Regionen dort wieder aufblühen können. Vielleicht ja nach Bad Belzig, Das hieß übrigens früher nur Belzig und war der geographische Mittelpunkt der DDR.

Das nur am Rande. Wo und wie auch immer, ich wünsche Ihnen einen schönen Feiertag!