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  • Mahler Meint
  • Kommentar

Frauen an die Macht?

24.10.2022

Was haben Liz Truss, Georgia Meloni, Marie Le Penn und Alice Weidel gemeinsam? Richtig. Sie sind Frauen. Richtig. Sie sind radikal. Und richtig: sie sind politisch rechts, zumindest mit dem Hang zu rechtsradikal.

Nun mag das alles Zufall sein. Glaub ich aber nicht. Wenn man böse wäre, könnte man Beate Zschäpe von der NSU auch noch in die Reihe stellen.

Klar, das Heimchen am Herd und die Kindergebärmaschine, von der politische und religiöse Rechts- Fanatiker träumen, sind sie nicht. Stattdessen fallen sie auf der anderen Seite vom Pferd und üben eine seltsam anmutende Macht über ihre männlichen Kollegen aus. Man möge mir, einem Mann, die Fantasien verzeihen, die in Richtung „Domina“ und unterwürfigem Sklaven abschweifen. Hab sie schon wieder zurückgeholt.

Die Fratelli d’Italia, die Bruderschaft Italien, der Georgia Meloni vorsteht, hat sofort nach der Regierungsbildung ein Ministerium für Geburtenrate eingerichtet. Ihr Vize, Ignazio la Russa, schmückt sein Wohnzimmer mit Mussolini-Statuen. Silvio Berlusconi mit seiner Lega feiert als rechtsradikaler Politiker im Bündnis mit Meloni fröhliche Urständ. Er ist zudem Duzfreund von Vladimir Putin. Und nicht zu vergessen Matteo Salvini, der als ehemaliger Innenminister abs-truse Dinge sagte. So warf der 2013 Papst Franziskus vor, dass er mit seinem Besuch bei den Geflüchteten auf Lampedusa die „Globalisierung des Verbrecherischen“ fördern würde.

Wenn ich mir also so ansehe, was sich hinter den Frauen in ultra-rechten Gruppierungen so alles verbirgt werde ich den Verdacht nicht los, dass sie ihr mehr oder weniger schönes Gesicht in die Kameras halten, um von den radikalen Männern in ihrem Hintergrund abzulenken. Vor diesen Frauen braucht ich Europa nicht zu fürchten. Wohl aber vor den Männern in der zweiten Reihe, die sie missbrauchen.