Flieder, Koriander und Buntstifte machen mich glücklich. Unterschätzen wir nicht die Gerüche unseres Lebens.
Dieses Jahr kam er viel zu früh – der Flieder blühte schon kräftig im April. An unserem kleinen Teich in Steglitz wie immer in weiß, hell- und dunkellila.
Ich hab ihn täglich für eine kleine Aromatherapie genutzt: Einfach an den Blüten riechen und in meinem Fall direkt in die Kindheit katapultiert werden. Wir hatten Flieder im Garten und auch sonst war er überall, zeitglich mit den ebenfalls duftenden Maiglöckchen. Dieses Schnuppern an den Fliederblüten tat mit gut, die paar Sekunden. Hab versucht, herauszufinden, ob lila anders riecht, als weiß – glaube nicht. Aber dass der intensive Geruch mich zum Lächeln bringt, kurz ein gutes Gefühl auslöst, das ist eindeutig. So leicht zu haben!
Je älter ich werde, desto mehr nehme ich Gerüche aus der Kindheit bewusst gerne wahr. Die Grundschule, in der ich seit einiger Zeit Nachhilfe gebe, riecht oft genau wie meine damals -süßlich nach Bohnerwachs - obwohl das doch bestimmt gar nicht mehr verwendet wird. Frisch geschnittenes Gras ist auch was Feines oder der Geruch angespitzter Bleistifte, Koriander macht mich ebenfalls regelrecht glücklich. Vielleicht denken Sie jetzt, die spinnt, vielleicht hab ich Ihnen aber auch gerade einen olfaktorischen Impuls gegeben. Dann viel Spaß beim Entdecken oder Wiederentdecken toller Gerüche!