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Es lebe das Waschhaus. Nicht jeder Haushalt braucht jedes Haushaltsgerät.

13.03.2024

Eine Kindheitserinnerung zum Thema Wäsche ist, wie ich mit meinem Vater und einem Leiterwagen voller Handtücher, Bettwäsche und Tischdecken in Richtung Waschhaus laufe. So etwas gab es noch in unserer Baugenossenschaft. Dort haben wir die ‚große Wäsche‘ in Maschinen gewaschen, getrocknet und schließlich gemangelt. Schön an den Ecken ziehen und am Ende war alles warm, duftend, schneeweiß und glatt. Alle paar Wochen ging das so, kleinere Sachen haben wir zuhause mit der Hand gewaschen, manches kam in die Reinigung. Meine erste Waschmaschine hatte ich erst als junge Erwachsene. Jahrzehnte später begegnete mir das Thema wieder: meine Tochter hat - ebenfalls in einer Baugenossenschaft wohnend -einen solchen Waschkeller für alle direkt im Haus. Und nutzt den auch, erst zögerlich, nun regelmäßiger. Gerade bei kleineren Wohnungen stellt sich doch die Frage: muss jeder eine eigene Waschmaschine haben? Aus Japan war kürzlich zu lesen, dass im Raum Tokio, der ja überquillt vor Menschen, vermehrt mini-kleine Wohnungen gebaut werden. Mit kleinem Balkon zwar, aber ansonsten mit extrem platzsparenden Lösungen. Das Bad ist eher eine Nasszelle, kein Zimmer in dem auch eine – Sie ahnen es – Waschmaschine oder gar ein Trockner Platz hätte. Allgemein ist es dort viel üblicher, in einen stets nahegelegenen und preiswerten Waschsalon zu gehen. Man trifft dort Leute, redet, lernt sich kennen. Hat auch seinen Reiz, gar nicht zu sprechen vom Umweltschutz durch Gemeinschaftsnutz.