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  • Mahler Meint
  • Kommentar

Besinnung auf die Tugenden 1: Menschlichkeit.

25.01.2024

Es herrscht ein raues Klima im Land und in der Welt. Gewalt nimmt überhand. Betrug, Vorteilsname, Bestechlichkeit, Gier sind an der Tagesordnung. Eigentlich ist es müßig, über diese gesellschaftliche Stimmung zu lamentieren. Und doch denke ich, dass uns eine Rückbesinnung auf die Werte guttun würde, mit denen wir versucht haben, eine andere, eine neue Welt zu bauen. A brotherhood of men – ein große Menschenfamilie, das war einer der naiven Träume, die wir einmal geträumt haben. Die geistig- moralische Wende, die die Christdemokraten 1980 ausgerufen hatten – sie hat eigentlich nicht stattgefunden. Wie finden wir aus dem Dschungel des Raubtierkapitalismus zurück zu einer Gesellschaft, die von Achtung und Respekt geprägt ist? Drei Tugenden halte ich für elementar: Menschlichkeit, Rechtschaffenheit und Vertrauenswürdigkeit. Ich weiß, das klingt verstaubt und naiv. Gutmenschen, blauäugige Pazifisten kommen mir in den Sinn. Und doch: die Tugenden zu befolgen ist gar nicht so schwer.

Fangen wir mit der Menschlichkeit an: Alle Religionen, alle Philosophien kennen die goldene Regel: Behandle deinen Mitmenschen so, wie Du von ihm behandelt werden möchtest. Schlichter geht’s nicht. Eine einfache Übung: Versetze Dich in dein Gegenüber. Frage Dich, wie du wünschen würdest, dass er oder sie mit dir umgeht. Und mach den ersten Schritt. Behandle ihn genau so. Der große Philosoph Immanuel Kant hat es in seinem Imperativ so ausgedrückt:

„Handle nur nach derjenigen Maxime, von der du wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde! “