Auch mal etwas zurückgeben. Mit leeren Händen den Elektrofachmarkt verlassen.
12 Jahre lang hat er mir gute Dienste geleistet: der schwarze, etwas klobige Kaffeevollautomat. Zwei Mal hab ich ihn in der Zeit reparieren lassen, war danach immer wie neu. Nun ging er aber vollständig kaputt, Zeit für ein neues, kleineres Modell. Die alte Maschine hab ich aber erstmal gestern zu dem Elektrofachmarkt gebracht, bei dem ich sie einst gekauft hatte. Das wäre allerdings keine Bedingung gewesen, auch die alte Rechnung brauchte ich nicht. Sehr netter Service, vollkommen unkompliziert. ‚Wollnse sich noch verabschieden?‘ wurde noch gefragt. Lächelnd ging ich davon – in der Hoffnung, dass das Ding nun ordnungsgemäß recycelt wird oder wenigstens Teile davon. Auf jeden Fall ein besseres Gefühl, als es einfach ans Müllhaus oder an den Bürgersteig zu stellen. Diese Unart nimmt ja leider extrem zu, Neuköllner und Weddinger wissen, was ich meine.
Gerade gestern wurde bekannt, dass das Land Berlin inzwischen mehr als 10 Millionen Euro pro Jahr ausgeben muss, um illegalen Müll auf Straßen und Plätzen beseitigen zu lassen. Die BSR kommt uns ja schon mit den Kieztagen entgegen, die Recyclinghöfe sind sowieso immer da. Kann es so schwer sein, die olle Matratze oder den kaputten Stuhl da abzugeben? Und: Elektroschrott mit einer Kantenlänge von höchstens 25 cm muss ein Händler immer zurücknehmen, wenn seine Verkaufsfläche für Elektrogeräte mehr als 400 Quadratmeter beträgt. Das Prinzip heißt „null zu eins“: Sie müssen, wie gehört, bei der Rückgabe kein neues Gerät kaufen. Dafür sage ich 1:0. Nachgemessen wurde bei mir gestern übrigens nicht.